Das Literaturhaus feiert sich selbst
Jubiläumsprogramm am 5. und 6. Juni.
Wuppertal. Die Hüter des geschriebenen Wortes versprechen ein Fest für die Dichtung. Dazu gehört "Leselust von früh bis spät". Sie soll geweckt, gefeiert und gefördert werden - zwei Tage lang. Das lustvolle Programm beginnt am 5. Juni im Literaturhaus: Um 14 Uhr fällt der Startschuss zu einem Lesemarathon, den sich der Verein zum Jubiläum gönnt.
Seit zehn Jahren hat Wuppertals lebendige Literaturszene ein festes Forum in einem der Haspel-Häuser: Im April 2000 zog der Verein an die Friedrich-Engels-Allee 83. Dort dreht sich vieles, aber längst nicht alles um die Dichtung: Auf dem Programm stehen Lesungen mit Schriftstellern und Schauspielern genauso wie Themenabende mit Regisseuren, Verlegern, Musikern und Wissenschaftlern.
Dabei hatte der Einsatz mit und für Literaten unter einem ganz anderen Dach begonnen: Nach einer Kontroverse innerhalb der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft gründete sich Ende 1997 ein neuer Verein - zunächst mit dem Namen "Else Lasker-Schüler-Haus". Zum Gründungsvorstand zählten neben der 1. Vorsitzenden Anne Linsel auch Stefan Koldehoff, Monika Bistram, Dietrich Böttcher, Peter Schmitz () und Hanna Jordan. Ein erstes provisorisches Dach über dem Kopf fand der Verein im so genannten Soppschen Pavillon neben dem Schauspielhaus. Vor zehn Jahren ging’s dann ins Haspel-Haus an der Friedrich-Engels-Allee: Zum ersten Mal verfügten die Literaturförderer über einen festen Ort für Lesungen, Vorträge, Werkstattgespräche und andere literarisch-künstlerische Veranstaltungen. Genau das soll jetzt gefeiert werden - in Kooperation mit den Wuppertaler Bühnen.
Am Samstag, 5. Juni, spielt sich alles am Haspel ab. In den Räumen des Literaturhauses und im Hof steigt ein Lesemarathon bis spät in die Sommernacht. Los geht’s um 14 Uhr mit dem Kinderprogramm. Der bekannte Illustrator Wolf Erlbruch zeichnet, die Autoren Hermann Schulz, Friederike Zelesko und Ulrich Land lesen Geschichten für Kinder. Ab 16 Uhr tragen Wuppertaler Schriftsteller, darunter Karl Otto Mühl und Michael Zeller, Lyrik und Prosa vor. Für Musik sorgen Gedok-Künstlerinnen. Ab 21.30 Uhr folgt ein Poetry Slam, um 22.30 Uhr tritt Wortakrobat Mitch Heinrich auf.
Am Sonntag, 6. Juni, geht es von 11 bis 14 Uhr im Schauspielhaus weiter. Ingeborg Wolff, Barbara Nüsse und Edgar M. Böhlke machen Theater im Namen der Literatur: Sie lesen Theatertexte.