Ausstellung Frauengesichter, Männerkörper und viel Obst

Die Bergische Kunstgenossenschaft (BKG) zeigt ihre Winterausstellung im Kolkmannhaus.

Harald Nowoczin vor einigen Werken der aktuellen BKG-Winterausstellung im Kolkmannhaus. 

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die Augen geschlossen, die Arme ausgebreitet und an zwei Riemen hängend, so begegnet uns der tätowierte Mann aus Guido Lipkens Gemälde „Red Beany“. Der Kopf mit der roten Mütze und dem verträumten Gesichtsausdruck scheint sich aus dem Bild zu drängen. Das Werk, das zu den auffälligsten der Ausstellung gehört, strahlt trotz der Dynamik der sich windenden Tätowierungen eine große Ruhe aus. Es ist eines von drei Bildern, die der Künstler bei der diesjährigen Gemeinschaftsausstellung präsentiert.

Die Winterschau hat lange Tradition bei der Bergischen Kunstgenossenschaft und findet schon seit Jahrzehnten statt. Da es seit der Gründung 1905 immer wieder Pausen gab, kann aber niemand mehr nachvollziehen, wie oft genau, erklärt Harald Nowoczin, der erste Vorsitzende. Alle zwei Jahre hat die Ausstellung ein Arbeitsthema. „Dieses Jahr gab es kein Thema“, sagt Nowoczin.

Insgesamt beteiligen sich 16 BKG-Mitglieder an der Ausstellung. So auch die in der Ukraine geborene Alina Casselmann, die Fotos von Früchten zeigt, die wie klassische Stillleben wirken. Oder Doris Faasen, die sich mit dem weiblichen Akt beschäftigt und die Interpretation einer Fa-Werbung aus dem Jahre 1979 präsentiert.

Eisenbahnschwellen
und Serpentin

Dieses Jahr gibt es auch viele Portraits zu bewundern und zwar von Michael Alles, Leif Skoglöf und Anke Büttner. Jeder hat sich dem Thema anders genähert. Während die in Blautönen gemalten Gesichter des Malers Alles eindringlich und ernst wirken, sind Skoglöfs und Büttners Bilder geprägt von kräftigen Farben.

Zwei Mitglieder beschäftigten sich mit Skulpturen, die Künstlerin Barbara Liesenhoff-Puppel, die Objekte aus Eisenbahnschwellen präsentiert, und Rosemarie Kau, die dem zähen Schmuckstein Serpentin Gesichter entlockt. „Die Ruhige“ ist eine ihrer Arbeiten, die wie schwebend auf einer Metallstange ruht.Komplettiert wird die Ausstellung mit interessanten Werke von Brigitte Baumann, Inge Heinicke-Baldauf, Frank Ifang, Odile Liron-Schlechtriemen, Kurt Luhn, KH. W. Steckelings, Christian Stüben und Dietmar Wehr.

„Es gibt jedes Jahr ein Gewinnspiel“, erklärt Harald Nowoczin. Jeder Besucher kann seine drei Lieblingskünstler nominieren. Es bleibt spannend, wer den Publikumspreis 2018 erhält. Die Werke betrachten und am Gewinnspiel teilnehmen kann man noch bis zum 13. Januar 2018 im Kolkmannhaus, Hofaue 55. Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.