Kulturkindergarten: Der Baubeginn verzögert sich
Die Einrichtung wird zum 1. August nicht fertig. Der Betrieb soll aber starten. Feuerwache sucht nach Sponsorenkonzepten.
Mirke. Der Kulturkindergarten der Alten Feuerwache an der Nordbahntrasse wird aller Voraussicht nach nicht rechtzeitig fertig. Der Betrieb soll trotzdem zum 1. August starten. Joachim Heiß, Geschäftsführer der Alten Feuerwache sagt, dass es für das Grundstück einen theoretischen Verdacht auf Weltkriegsüberreste gegeben habe. Das müsse standardmäßig überprüft werden. Christoph Nieder, Proviel-Geschäftsführer, sagte gestern, dass nach Einschätzung der Bezirksregierung und eines Gutachters aber nur ein kleiner Bereich oberflächlich überprüft werden müsse. Das passiere während des Baus. Der soll in den kommenden Wochen starten. In einer vorherigen Meldung war die Grundsteinlegung noch vor Weihnachten angekündigt worden.
„Das Haus bis zum 1. August fertigzukriegen, wäre echt sportlich“, sagt Heiß. Starten wolle man den Betrieb aber definitiv am 1. August. Dafür wurde mit Astrid Ippig bereits eine pädagogische Leitung eingestellt. Demnächst sollen die Erzieher eingestellt werden. Bewerber gibt es schon.
Statt in dem neuen Gebäude müsste der Betrieb dann eben kurzzeitig daneben stattfinden, sagt Heiß. Dafür gebe es dann Container und Zelte, mit denen übergangsweise gearbeitet werden könne.
Den Kindergartenbetrieb nicht aufzunehmen komme nicht in Frage. „Den Eltern wäre das schwer zu vermitteln.“ Die sollen bis zum Frühjahr Bescheid bekommen, ob sie einen Platz für ihr Kind im Kulturkindergarten bekämen, kündigte Astrid Ippig an.
Sobald der Rohbau steht, wird auch der Bau der Erschließungsstraße beginnen. Das übernimmt vertragsgemäß noch Aurelis. Die ehemalige Bahntochter hatte das Grundstück für den Kindergarten an Proviel verkauft. „Es wird eine gut 150 Meter lange Privatstraße als Zufahrt für den Kindergarten“, erklärt Dirk Dratsdrummer, Sprecher von Aurelis. Geschätzte Kosten: 500 000 Euro. Erreichbar sein wird die Einrichtung dann über einen Abzweig von der Juliusstraße her.
Die Prüfung auf Bomben sei durch den Architekten angestoßen worden, so Dratsdrummer. „Das ist Standard bei Bauvorhaben.“ Aurelis sehe aber keine Verdachtsmomente, dass dort wirklich gefährliche Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.
Unterdessen ist die Alte Feuerwache weiter auf der Suche nach Sponsoren und Ideen, solche zu gewinnen. „Wir brauchen innovative Ideen“, sagt die pädagogische Leiterin der Alte Feuerwache, Jana-Sophia Ihle. Dafür wird auch externe Hilfe herangezogen.
Am Donnerstag waren neun sogenannte Potenzialträger aus verschiedenen mittelständischen Unternehmen aus Wuppertal und Umgebung in der Feuerwache zu Gast. Sie sind Teilnehmer des überbetrieblichen Personalförderprogramms „dreipunktnull“ der Unternehmensberatung Beck und Consorten.
Eigentlich, so erklärt Joachim Beck von der Agentur, gingen diese Mitarbeiter in eine der beteiligten Firmen, um dort an einem Workshop Probleme zu lösen. Die Feuerwache sei aber „ein wichtiges Projekt in und um Wuppertal“, erklärt er. Und so könnten die Potenzialträger aus Industrie und Wirtschaft auch mal über den Tellerrand blicken.
Sie erarbeiteten für den Kulturkindergarten Strategien für die Akquise von Sponsoren und Konzepte, um Spendengelder einzusammeln. Jana-Sophia Ihle sah ihren Vortrag als großen Erfolg und „tolle Diskussionsgrundlage“ für das weitere Vorgehen.