Als ein Alligator vor der Wuppertaler Schwebebahn posierte „Lammfromm und gut gefüttert“

Alligator vor der Schwebebahn: Jürgen Eschmann erinnert sich an den Werbe-Gag eines Zirkusunternehmens.

Foto: WSW-Archiv

Wuppertal-Barmen. Elvis hieß das Tier auf dem Boot. Es war kein Krokodil, um Himmels willen - nein: Sonny Crockett hielt sich einen Aa-lli-gaator als Haustier, und wer jetzt nur Bahnhof versteht, ist entweder zu jung für Miami Vice oder hat die US-amerikanische Cop-Serie aus den 1980er Jahren nicht gesehen.

Die war auch in Deutschland sehr erfolgreich, und so muss es Ende 1989 für manchen Passagier der Schwebebahn ein doppelter Hingucker gewesen sein, ausgerechnet ein solches Exemplar - und zwar ein echtes - auf der Schwebebahnhaltestelle Werther Brücke liegen zu sehen.

Ein in Wuppertal gastierender Zirkus war auf die etwas unkonventionelle Werbe-Idee gekommen. „Der Zirkusdirektor hatte den Wunsch, einen Alligator die Treppe rauf zur Werther Brücke zu tragen und auf die Einstiegsplattform zu legen“, erinnert sich Jürgen Eschmann, ehemaliger Pressesprecher der Wuppertaler Stadtwerke.

Sehr groß und ziemlich lang sei das Reptil gewesen „und lammfromm“, so Eschmann. „Der Alligator war gut gefüttert und deshalb total ruhig.“ Der kleine Sohn des Zirkus-Direktors hätte überhaupt keine Bedenken gehabt, sich für das Foto-Shooting auf das etwa drei Meter lange Tier zu setzen. „Die Zirkusleute haben beim Tragen ganz schön geschwitzt“, erinnert sich Jürgen Eschmann. Alles in allem ein problemloser und kurzer Auftritt — „nur die Fahrgäste haben ein bisschen komisch geguckt“, sagt Jürgen Eschmann und lacht bei der Erinnerung. Eigentlich hatte es nach der Geschichte mit Elefant Tuffi keine Werbe-Aktionen mit Tieren mehr geben sollen. „Doch wir haben uns damals den Spaß erlaubt.“

Welchen Namen der Alligator des damaligen Zirkusunternehmens wirklich hatte, ist übrigens nicht bekannt. Aber Elvis wird das Tier vermutlich nicht geheißen haben. . .