Lichtscheid: Pläne für ein Wohngebiet werden konkret
Die Stadt legt sich endgültig auf die Kleine Höhe als Standort für die forensische Klinik des Landes NRW fest.
Wuppertal. Die Stadt Wuppertal kündigt die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens und einer begleitenden Veränderungssperre für das Gelände der Bereitschaftspolizei an der Müngstener Straße an und bezieht damit formell Position gegen eine Forensik auf Lichtscheid. Damit reagiert die Stadt auf eine Bauvoranfrage, die das Land NRW im Juli bei der Bezirksregierung für eine Forensik auf Lichtscheid eingereicht hatte. Die Stadt will das Areal für eine gehobene Wohnbebauung sichern. Die Forensik soll auf dem von der Stadt benannten Alternativstandort Kleine Höhe gebaut werden.
Die Bauvoranfrage des Landes NRW für eine Forensik auf Lichtscheid sei lediglich ein formaler Akt, den NRW-GesundheitsministerinBarbara Steffens (Grüne) bereits im vorigen Jahr angekündigt hatte. Trotzdem will die Stadt vorbeugen: „Wir werden mit allen planerischen und rechtlichen Mitteln gegen diese Option vorgehen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke. Schließlich entscheidet die Bezirksregierung über die Verwendung des Geländes. Auf deren Bewertung will die Stadt mit ihrer „planerischen Offensive“ Einfluss nehmen.
Baudezernent Frank Meyer erinnerte daran, dass die Verwaltung die ersten Gespräche mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW über die Verwendung der Polizeikaserne bereits 2012/2103 geführt habe. Wenn die Bereitschaftspolizei frühenstens 2022 zum neuen Standort an der Parkstraße in Ronsdorf umzieht, wird an der Müngstener Straße das Gelände für ein hochwertiges Wohngebiet frei.
Das Areal an der Müngstener Straße ist im Besitz des Landes. „Es besteht keine Absicht der Stadt, das Grundstück vom Land zu kaufen und selbst als Baugrundstück zu vermarkten“, sagte Stadtdirektor Johannes Slawig. Die Vermarktung könne entweder durch das Land selbst oder einen Investor geschehen.
Die Rechnung der Stadt bezüglich der geplanten Wohnbebauung auf Lichtscheid kann aber nur dann aufgehen, wenn die Verwaltung bis Ende 2017 die planerischen Voraussetzungen und Baurecht für eine Forensik auf der Kleinen Höhe geschaffen hat. Anfang des nächsten Jahres soll daher „Politik und Öffentlichkeit ein konkreter Planentwurf“ vorgelegt werden. „Ich erwarte, dass das Land den Antrag auf den Bauvorbescheid sofort zurückzieht, sobald die planungsrechtlichen Grundlagen für einen Bau auf der Kleinen Höhe gegeben sind“, sagt Andreas Mucke.
Die Bürgerinitiative Keine Forensik auf Lichtscheid begrüßt das B-Planverfahren der Stadt und plant dazu eine Postkartenaktion. „Es ist erfreulich, dass die Stadt nun konkrete Schritte zur Realisierung unternimmt und damit ein deutliches Zeichen gegen eine Forensik auf Lichtscheid setzt“, sagt Georg Weber von der Bürgerinitiative. Wuppertal brauche solche neuen Wohnmöglichkeiten, gerade auf den Südhöhen mit Anbindung an die boomende Rheinschiene, so Weber.