Liebevolle Kleinarbeit für den Manuelskotten

Seit zwei Jahrzehnten setzt sich der Förderverein für die Instandhaltung des Kottens im Kaltenbachtal ein.

Cronenberg. Gute 20 Jahre ist es her, dass sich technik- und geschichtsinteressierte Menschen zusammenfanden, um nach der Aufgabe des Manuelskottens im Cronenberger Kaltenbachtal dieses wertvolle Industriedenkmal mit den mächtigen, von einem großen Wasserrad angetriebenen Schleifsteinen, zu retten.

Seit etwa 1850 gingen dort verschiedene Generationen der Familie Morsbach dem Schleifer-Handwerk nach. Aus der jüngeren Generation fand sich allerdings niemand mehr, der die Tradition fortsetzen wollte. Der eigens gegründete Förderverein hat das „lebende Museum“ daher mit Mitteln der NRW-Stiftung erworben. Anschließend wurde es an die Stadt Wuppertal als Schenkung übertragen und ins Historische Zentrum eingegliedert.

Die Stadt übernahm damals zur Sicherung des Kottens Kosten in Höhe von rund 120 000 Mark, und von der NRW-Stiftung kamen etwa 25 000 Mark. Es ging um die Erneuerung des Sheddachs, die Erneuerung des Obergeschosses und die sanitäre Grundausstattung. Arbeitslose leisteten in einer VHS-Beschäftigungsmaßnahme fast 15 000 Arbeitsstunden.

Die Instandhaltung und die Erneuerung wichtiger Bestandteile übernahm der Förderverein. Kosten: 70 000 Euro — ein neues Wasserrad und eine neue Wasserradwelle mussten her, der Teich musste entschlammt werden, damit das Wasserrad noch genügend Wasser bekam. Außerdem musste der Damm wieder befestigt werden.

Darüber hinaus wurde der letzte noch funktionierende Schlüter-Diesel-Motor, Baujahr 1929, repariert. Bis heute wird noch täglich im Manuelskotten gearbeitet. Dirk Fromm, ein erfahrener Remscheider Schleifer, schleift überwiegend Cutter-Messer für die Fleischindustrie.

Und der Elan des jetzt fast genau 20 Jahre bestehenden Fördervereins hat nicht nachgelassen: Alle, die zu Beginn Verantwortung übernommen hatten, sind noch dabei — hinzugekommen ist eine große Zahl von Mitgliedern.

Der Vorstand mit Reinhard Grätz, (1. Vorsitzender), Michael Clauberg (2. Vorsitzender), Hartmut Schmahl (Schatzmeister) und Heinz-Peter Engel (Schriftführer) wurde jetzt genauso einstimmig wiedergewählt wie der Beirat mit Karin Ernst, Michael Ernst, Wolfgang Molkenthin, Ernst-Günter Beiersmann und Georg Jürgens.

Für die Betreuung und Wartung der „Schätzchen“ des Kottens — der Dampfmaschine, eine „Dingler“ aus dem Jahr 1888, dem Schlüter-Diesel und der Antriebstechnik, ausgehend vom Wasserrad, die über einen Fliehkraftregler (1904) gesteuert wird — sollen künftig kleine Arbeitsgruppen von Fachleuten zuständig sein. Der Förderverein freut sich über weitere Interessierte, insbesondere mit technischem Verständnis. Ansprechpartner ist Michael Clauberg, Telefon 514 1760. -hl