Liliane Susewind kommt ins Kino
Die Geschichte aus der Feder der Ronsdorferin Tanja Stewner ist ab dem 10. Mai zu sehen. Mit Christoph Maria Herbst ist ein weiterer Wuppertaler an der Produktion beteiligt.
Das Mädchen Liliane Susewind hat eine Gabe, um das sie nicht nur Kinder beneiden: Sie kann mit Tieren sprechen. Ihre Geschichten spielten sich bisher nur zwischen zwei Buchdeckeln ab. Jetzt schafft der Kinderbuch-Bestseller der Wuppertalerin Tanya Stewner den Sprung auf die Leinwand. „Liliane Susewind — Ein tierisches Abenteuer“ läuft ab 10. Mai in den Kinos. Regie führt Joachim Masannek, der schon „Die Wilden Kerle“ verfilmt hat.
„Oh ja!“, dachte Tanya Stewner, als man ihr eine Verfilmung vorschlug. „Für mich war es ein kleiner Ritterschlag“, sagt Ronsdorferin. „Mit Elefanten spricht man nicht“ hieß der erste „Liliane Susewind“-Band, den Stewner 2007 veröffentlichte und für den sie als „beste Nachwuchsautorin“ einen Preis bekam. Bis heute sind weitere 18 Bände der Reihe erschienen. Das Schreiben des Drehbuchs überließ sie dem Team um Katrin Milhahn und Antonia Rothe-Liermann („Hanni & Nanni“). „Mir wurde versprochen, dass im Film der Herzschlag von Liliane Susewind erhalten bleibt. Ich habe zwei Drehbuchfassungen zu lesen bekommen und auch meine Meinung dazu gesagt.“ Als sie am Set Hauptdarstellerin Malu Leicher (11) begegnete, war sie beeindruckt. „Sie ist eine Liliane, wie ich sie mir gewünscht habe.“ Malu hat eine Kinderschauspielschule in Köln besucht und dreht selber Kurzfilme.
Auch für Produzent Felix Zackor, sonst fürs Fernsehen tätig, ist „Liliane Susewind“ eine Premiere. Ihn reizte, „dass die Hauptfigur keine strahlende Superheldin ist, sondern durch ihr besonderes Talent eher in Schwierigkeiten gerät. Wann immer Lilli mit Tieren spricht, sind die Probleme für die Familie Susewind nicht weit.“ Für ihn war die Verfilmung „eine visuelle Herausforderung“. Lilianes Hund Bonsai und die anderen Tiere sollten perfekt sprechen. Deshalb setzten Zackor und Ko-Produzent Stefan Raiser auf Tricktechnik. „Unsere Crew hat die Maulpartie ausgetauscht und eine gewisse Mimik ins Gesicht getrickst.“ Zu realen Tieren wie Elefant und Esel kamen Babyelefant und Pinguine, die vollständig am Computer animiert wurden. Bekannte Sprecher liehen den Tieren ihre Stimme. KiKA-Moderator Lars Dietrich zum Beispiel lässt Bonsai mit Berliner Dialekt sprechen.
Nicht weniger prominent ist der Cast, und ein Wuppertaler darf da natürlich nicht fehlen. Christoph Maria Herbst spielt den Tierpfleger Toni, der mit seiner exzentrischen Chefin (Meret Becker) den Tierpark „Paradisia“ betreut — wie der Name schon sagt kein gewöhnlicher Zoo, sondern ein fantastisches Zuhause für Tiere aller Art. Extra für den Dreh wurde „Paradisia“ auf einem alten Bahnhofsgelände in Raeren, einem belgischen Grenzort bei Aachen, errichtet. Die Rollen von Lilianes Eltern übernehmen Tom Beck (bekannt als Ermittler wider Willen aus der Serie „Einstein“) und Peri Baumeister („Russendisko“). Aylin Tezel, die im Dortmunder „Tatort“ auf der Seite des Gesetzes steht, darf zum ersten Mal die Böse spielen. Der 14-jährige Aaron Kissiov tritt als Lilianes Kumpel Jess auf.
Bei dieser Besetzung ist sich Felix Zackor sicher, dass Erwachsene genauso viel Spaß an der Verfilmung haben werden wie die Kinder im Publikum. Die Fangemeinde könnte höchstens die anderen übernatürlichen Fähigkeiten von Liliane vermissen. In Tanya Stewners Büchern kann sie auch Pflanzen zum Wachsen bringen und zwischen verschiedenen Tierarten dolmetschen, die sich untereinander nicht verstehen. „Das schien uns zu kompliziert“, erklärt Zackor. „Filme müssen klar und griffig erzählt werden.“
lilianesusewind-film.de