Wuppertaler weltweit Lisa-Marie tanzt auf dem Lion’s Head
Die Studentin absolviert ein dreimonatiges Praktikum in Südafrika.
Wuppertal. Seit Anfang Januar lebt Lisa-Marie Dähler in einem Vorort von Kapstadt. Die 24-jährige Studentin aus Heckinghausen studiert eigentlich Germanistik sowie Mathematik für die Grundschule und Anglistik an der Bergischen Uni. In Südafrika arbeitet sie jetzt für drei Monate in einer Vorschule. „Ich mache ein Praktikum in der Constantia Preschool, in der Kinder von 16 Monaten bis sieben Jahren sind“, berichtet sie. „Aus Deutschland kenne ich nur Vorschulkurse im letzten Kindergarten Jahr. Die Constantia Preschool ist aber weniger eine Kita und mehr eine Schule, da die Kinder von klein auf eine Art Stundenplan haben und spielerisch lernen.“
Ihre Aufgaben bestünden darin, der Lehrerin zu assistieren: „Ich helfe den Kindern bei ihren Aufgaben, helfe bei der Lösung von Konflikten, höre mir die Geschichten der Kinder an, spiele mit ihnen im Garten und mache, was man alles so macht als Vorschullehrer.“
Kapstadt gefalle ihr gut, sagt die Wuppertalerin, die vielen als Tänzerin der ASV-Formation „Arabesque“ und Trainerin beim Oberbarmer Turnerbund bekannt ist. „Die Kapstädter sind sehr stolz auf ihre Stadt und beschreiben sie als die schönste Stadt der Welt. Das kann man auch als Nicht-Kapstädter nicht leugnen.“
Hauptsächlich hätte sie sich zwar für Kapstadt entschieden, weil sie dort Bekannte habe, bei denen sie wohnen könne, räumt Dähler ein. „Allerdings ist diese Stadt so schön, dass es sich auch lohnt, sie ohne Bekannte auszuwählen“, fügt sie hinzu. Die Landschaft sei unglaublich. „Ich habe noch nie so einen wunderbaren Ort gesehen. Man hat hier einfach alles: das Meer, die Berge, tolle Aussichten, Weinfarmen, Sonne, nette Menschen, Einkaufszentren, Strände.“
Nach der Arbeit und am Wochenende macht die sportliche Studentin Yoga und Ballett. „Ich habe viel Freizeit, die ich auch damit verbringe, die Sonne zu genießen, Freunde zu treffen und mir die Stadt anzuschauen“, erzählt sie. So sei sie schon auf dem Berg Lion’s Head gewesen, der aussehe wie ein Löwenkopf und von dem man einen fantastischen Blick über die Landschaft habe —vor lauter Begeisterung habe sie dort oben getanzt.
Einige Dinge aus ihrer Heimatstadt fehlen ihr aber doch. Zum Beispiel der öffentliche Nahverkehr. „Ohne Auto lässt es sich hier nur schwer leben, weil es keine guten und sicheren Busverbindungen gibt“, hat sie festgestellt. Außerdem freue sie sich in Kapstadt über Regen: „Es hat in dem ganzen Monat, in dem ich jetzt hier war, nur einen Tag geregnet. Und alle haben sich darüber gefreut, weil es viel zu selten regnet und Kapstadt unter Wassermangel leidet.“
Natürlich vermisse sie auch ihre Familie und Freunde und freue sich darauf, im April wieder zu Hause zu sein. „Aber das Leben ist hier so schön und aufregend, dass keine Zeit bleibt, traurig zu sein. Ich glaube, dass ich sehr traurig sein werde, wenn ich Kapstadt verlasse, aber mich gleichzeitig auch freuen werde, wieder bei meinen Lieben zu sein.“ jnw