Handball-Damen: Tolle Leistung nicht mit Punkten belohnt
Damen des Zweit-Liga-Letzten TV Beyeröhde unterliegen beim Spitzenreiter mit 29:31.
Ostfildern/Wuppertal. Zwiespältige Gefühle für die Spielerinnen des TV Beyeröhde nach dem Abpfiff in der Sporthalle in Ostfildern: Als krasser Außenseiter hatte das Zweitliga-Schlusslicht Spitzenreiter TV Nellingen 60 Minuten lang Paroli geboten und nur mit 29:31 (14:17) verloren. Dennoch, aus dieser Niederlage - übrigens nach dem Sieg gegen Riesa das beste Ergebnis der Saison - lässt sich die Erkenntnis schöpfen, das man in der 2. Liga Gruppe Süd nicht völlig fehl am Platze ist.
Auch ohne Torjägerin Laura Magelinskas (Sie gehörte gestern bei der WM in China beim 26:29 gegen Deutschland zu Österreichs besten Spielerinnen) begannen die Gäste der Unbekümmertheit des Außenseiters, überraschten Nellingen mit einigen taktischen Varianten, geschicktem Verzögern des Tempos und gingen in der Anfangsphase mehrfach in Führung. Vor allem die rechte Seite mit Lisa Nettersheim (8 Treffer) und Anna Disselhoff (7) hatte einen Glanztag erwischt. Nettersheim war allerdings in der eigenen Abwehr ähnlich gnadenlos, handelte sich drei Zeitstrafen ein und wurde in der 49. Minute disqualifiziert. Möglicherweise wäre das Ergebnis sonst noch günstiger ausgefallen.
18 Strafminuten waren für TVB-Trainer René Baude auch Anlass, Kritik am Schiedsrichtergespann zu üben: "Wenn die Situation 50:50 war, dann wurde natürlich gegen den Tabellenletzten entschieden. Dadurch mussten wir ständig umdisponieren und standen in entscheidenden Phasen nur mit fünf Feldspielerinnen auf dem Platz."
Vor allem Nellingens Kreisläuferin Martina Heimgärtner (9) bekam die sonst aufmerksame Beyeröhder Deckung nur selten in den Griff Erstaunlich routiniert der Auftritt von Mandy Münch, die fünf Mal traf und ihre drei Siebenmeter alle verwandelte. "Wenn wir beim Spitzenreiter ohne die Stammspielerinnen Laura Magelinskas und Caro Kordt so stark spielen, dann müsste doch gegen die darunter stehenden Teams auch ’was zu holen sein. Heute war ein gefühlter Sieg", meinte René Baude. fwb