WZ-Video: U21 - Deutschland siegt 3:0 in Wuppertal
5500 Zuschauer verfolgen das Spiel im Stadion am Zoo im Dauerregen - die meisten von ihnen mussten ihren Schirm am Eingang abgeben.
Wuppertal. Beim Spitzenspiel der U21 im Stadion am Zoo hat der deutsche Nachwuchs mit einem 3:0 gegen Nordirland voll überzeugt. Den ersten Treffer landete der 18-jährige Toni Kroos in der 11. Minute, der in diesem Spiel erstmals das Trikot der deutschen U21 trug. In der 38. Minute legte Halfar nach. In der 61. Minute erzielte Dennis Aogo mit einem Schuss aus 25 Metern das 3:0.
Im strömenden Regen gab der DFB-Nachwuchs das Spiel zu keiner Zeit aus der Hand. Das Stadion am Zoo bleibt somit ein gutes Pflaster für deutsche Auswahlmannschaften. Das 3:0 der U 21-Fußballer von Dieter Eilts gegen Nordirland war bereits der neunte Sieg in zehn Länderspielen seit den 30er Jahren, bei einem Unentschieden.
Doch nicht nur deshalb war es ein ganz besonderes Spiel für die nur 5550 Zuschauer, die bei Dauerregen den Weg ins Stadion gefunden hatten. Die deutsche und die englische Nationalhymne hallen eben nicht jeden Tag durchs Wuppertaler Rund, das durch die leere Gegengerade und die mangels Gästefans ebenfalls leer gebliebene rechte Stehtribüne ungewohnt aussah.
Zum Zungeschnalzen der Freistoß-Schlenzer von Toni Kroos zum 1:0 - sein erstes U 21-Landerspieltor. "Den sehen wir bestimmt bald in der A-Nationalmannschaft wieder", raunte Zuschauerin Silke Krosch. Und auf der mit Fußballgrößen wie Rainer Bonhof, Bruno Labbadia oder Dieter Schatzschneider bestens besetzten Expertentribüne dachte man wohl ähnlich.
Lars Ricken fühlte sich indes selbst an seinen ersten Länderspieltreffer erinnert, den er 1995 für die U 21 exakt in Wuppertal erzielte. "Ich bin kurz davor ’reingekommen, das war glaube ich mein zweiter Ballkontakt. Ich kam damit in die Auswahl zum Tor des Monats", erzählte Ricken gerne.
Ebenso an Aktionen des quirrligen Halfar oder des starken Flügelmanns Dennis Grote konnten sich die Zuschauer erwärmen und mussten es auch, denn die meisten Schirme waren ihnen vor dem Spiel vom Sicherheitspersonal abgenommen worden. "DFB-Richtlinie", entschuldigte sich dieses und ließ nur Knirps-Schirme zu.
Mancher zog verärgert vor dem Spiel gleich wieder ab. "Ich kann doch mein Kind nicht im Regen stehen lassen", hieß es. Überhaupt waren sehr viele Familien im Stadion zu sehen, und wenn richtig Stimmung aufkam, dann waren die ersten Anfeuerungsrufe meist aus erkennbar jungen Kehlen gekommen.
Sportamtsleiter Peter Keller dachte schon an die nächste Länderspielbewerbung. "Ein Frauländerspiel wäre toll", sagte er.
Einen ganz beonsderen Moment erlebten die Wuppertaler Einlaufkinder, die an der Hand der Profis ins Stadion einmarschieren durften. Sechs Neun- bis Zehnjährige waren von einer Jury der Westdeutschen Zeitung ausgewählt worden, nachdem sie sich zuvor mit zum Teil phantasievollen Bewerbungen um den "Mini-Job" bemüht hatten.
Für Maja Ehser, Laura König, Josephine Weller, Kai Miltenberger, Marc Piesker und Frederic Lucas Schneider dürfte dies ein noch lange in Erinnerung bleibendes Erlebnis gewesen sein.