Mehr wilde Müllkippen im Stadtgebiet

Die Abfallbilanz verzeichnet einen Anstieg der illegalen Entsorgungen.

Aufgeplatzte Plastiktüten voller Unrat, abgekippter Abfall, oder gar Elektroschrott: Die Zahl der wilden Müllkippen im Wuppertaler Stadtgebiet ist gestiegen. Entsprechende Beobachtungen werden von der aktuellen Abfallbilanz der Stadt bestätigt. 386 Fälle solch illegaler Entsorgung sind von der Unteren Abfallbhörde dort für das vergangene Jahr aufgelistet - quer über das Stadtgebiet verteilt. Da das Ordnungsamt ebenfalls Meldungen entgegennimmt und Dopplungen möglich sein können, lässt sich die genaue Zahl gar nicht genau sagen. Das Ordnungsamt registrierte 2015 sogar 489 wilde Kippen. Mit dem umgangssprachlichen Begriff „wilde Kippen“ sind illegale Abfallablagerungen auf öffentlichen und privaten Grundstücken gemeint, deren Verursacher in der Regel nicht zu ermitteln sind. Nach Meldung an die untere Abfallwirtschaftsbehörde beauftragt diese - je nach Abfallart - verschiedene Institutionen und Einrichtungen mit der Entsorgung. Wird ein Verursacher gefunden, wird ein Bußgeldverfahren eröffnet.

Für Grundstücksbesitzer, deren Eigentum von ihnen unverschuldet zu einer solchen wilden Müllkippe wird, ist das besonders ärgerlich, denn sie müssen für die Kosten der Entsorgung aufkommen — es sei denn, der Müllsünder lässt sich ausfindig machen.

Die Beseitigung des Schadens kann je nach Größe, Umfang und Zusammensetzung des Mülls durchaus teuer werden, weiß man auch bei der Stadt. Besonders problematisch ist eine Abfallsorte, die auf den ersten Blick ganz harmlos erscheint: Grünschnitt und Gartenabfälle. Achtlos am Wegesrand oder gar im Wald entsorgt, könne dieser Müll sogar zu einer Gefahr werden, sagt Angela Zehnpfennig, die bei der Stadt mit dem Thema betraut ist: „Denn er ist ein Eingriff in das Ökosystem eines Waldes“. Das an sich geschlossene System würde durch solche fremden Abfälle durcheinandergebracht.

Wilde Kippen finden sich laut Zehnpfennig über das Stadtgebiet verteilt - eine besondere Konzentration gebe es nicht.