Neonazi (19): Prozess in Grevenbroich

Amtsgericht gibt Verfahren wegen Volksverhetzung während der Demo in Vohwinkel ab.

Wuppertal/Grevenbroich. Der für Ende dieses Monats geplante Prozess um einen 19 Jahre alten Mann aus Grevenbroich — er wird der Neonazi-Szene zugerechnet — findet voraussichtlich doch nicht in Wuppertal statt. Wie berichtet, hat der gebürtige Neusser mit Wohnsitz in Grevenbroich laut Anklage während des Schweigemarschs am 9. November 2011 in Vohwinkel eine Nazi-Parole aus einer Nazi-Wohngemeinschaft an der Kaiserstraße gerufen.

Mehr als 2000 Wuppertaler hatten an der Demo gegen Extremismus und Gewalt teilgenommen. Der Demonstrationszug führte direkt an der von mehreren Neonazis angemieteten Wohnung vorbei. Laut Staatsanwaltschaft ist der 19-Jährige — er war in Wuppertal zu Besuch — durch ein Video identifiziert beziehungsweise überführt worden.

Weil es gegen den jungen Mann in Grevenbroich einen Vorwurf wegen Sachbeschädigung gibt, werde das Wuppertaler Verfahren ans dortige Amtsgericht abgegeben. Hintergrund: Bei jugendlichen beziehungsweise heranwachsenden Angeklagten richtet sich der Gerichtsort nach dem Wohnsitz des Angeklagten, nicht nach dem Tatort. spa