Neuer Busbahnhof am Wall: Sorge vor den Folgen des Umbaus

Einzelhändler und Anwohner erbost.

Elberfeld. „Die Art und Weise, wie Sie das hier verharmlosen, ist unerträglich.“ Die Elberfelder Einzelhändler und Kunden sind aufgebracht. Nachdem die Stadtverwaltung ihre Pläne zur Verlegung des Busbahnhofs auf den Wall erstmalig vorgestellt hatten (die WZ berichtete), drückten die Einzelhändler und Bürger bei einer Informationsveranstaltung der Stadt und der Stadtwerke ihren Unmut aus.

Nicht nur seien sie zu spät informiert worden — auch eine dringend gewünschte Zusammenarbeit habe bisher nicht stattgefunden. „Wie sieht es aus mit der Müllentsorgung?“, fragen sich die Einzelhändler. Schon heute stehe der Busverkehr still, wenn die Müllabfuhr im Wall im Einsatz sei. Und die Lagerung des Mülls auf den verengten Bürgersteigen stelle ein weiteres Problem dar. „Das nehmen wir als Hinweis mit“, so der Kommentar von Projektleiterin Christina Betz.

Noch viel größere Magenschmerzen bereitet den Anliegern der Kundenfluss. Der Wall trennt schon heute die Innenstadt in zwei Hälften — doch noch ist die Straße gut überquerbar. Mit doppeltem Verkehrsaufkommen in beide Richtungen werde das anders aussehen, sagen Kunden und Einzelhändler voraus: „Ich fürchte, das wird zu einem veränderten Kundenlauf führen, und viele Menschen werden den Weg gar nicht mehr gehen.“

Denn ein Schutz der Passanten in Form von Zebrastreifen, Ampeln oder Ähnlichem ist derzeit nicht geplant. Lediglich Lotsen sollen zu Beginn der Umstellung auf die veränderte Situation aufmerksam machen. Und: „Die Busfahrer werden angehalten, noch langsamer zu fahren.“, so Jochen Kuntz von den WSW. „Wir werden aber reagieren, wenn wir wissen, wie wir reagieren müssen.“, so auch Thomas Eiting vom Presseamt der Stadt.

Noch sei vieles nicht vorhersehbar. Doch klar ist, dass ältere und eingeschränkte Menschen im Wall dann vor einem Problem stehen. „Das macht mich richtig wütend. Ich sehe das mit Angst und Bange“, so der Kommentar aus dem Publikum.

Doch was wäre die Alternative? Den Döppersberg zu belassen, wie er ist. „Wir machen das nicht, um den Bürger zu ärgern“, so Claudia Hardt von der CDU. „Das ist ein Provisorium.“ Und das wissen auch die Einzelhändler. Der Umbau ist nötig und auch gewollt. Doch die Zusammenarbeit sollte dringend überdacht werden.