Neues Künstler-Bündnis plant Aktionen für die bedrohte Kultur

Die Gruppe "Wuppertal - Feiert Eure Künstler" plant ein spektakuläres Fest auf der Wupper.

Wuppertal. An ihnen kommt derzeit kaum jemand vorbei. Sei es beim Aktionstag "Theater macht reich. Die 24 Stunden von Wuppertal", auf Sozial-Plattformen im Internet oder an den Plakatsäulen in der Stadt: Die Gruppe "Wuppertal - Feiert Eure Künstler" ist präsent. Denn die Initiatoren haben ein hehres Ziel: "Wir wollen einen Verein gründen, der die Interessen aller Kulturschaffenden in der Stadt bündelt", sagt Henrik+ Lüchtenborg, einer der Köpfe hinter der Aktion.

Und dazu benötige man einfach Aufmerksamkeit. Nur so, meint er, könne man die Misere bewältigen, in der sich die Wuppertaler Kultur nicht zuletzt seit diverser Sparmaßnahmen der Stadt befindet. Mit einer großen Einstandsfeier im September soll etwa eine Plattform geschaffen werden, auf der sich die unterschiedlichsten Künstler der Stadt treffen können, wo es aber auch die Möglichkeit zum Dialog mit der Politik gibt.

"Wir wollen eine Bühne auf der Wupper direkt vor dem Islandcafé errichten und dort Wuppertaler Künstlern ein Wochenende lang die Möglichkeit bieten, sich zu präsentieren", sagt Lüchtenborg, seines Zeichens Eventmanager. Viele Wuppertaler habe man bereits angefragt und angeblich auch schon Zusagen bekommen. Das Spektrum reiche dabei von Popmusikern über Mitglieder des Schauspielhauses und des Sinfonieorchesters bis zu freien Bühnen und bildenden Künstlern.

Doch um eine Veranstaltung dieser Größenordnung zu organisieren, fehlt es den Machern an Geld. Sponsoren werden gesucht, auch mit weiteren Aktionen soll Geld gesammelt werden. So laden etwa die Musiker Barbara Buntrock (Viola) und Daniel Heide (Klavier) am Sonntag, 14. März, um 20 Uhr zu einem Benefizkonzert in die Immanuelskirche ein. Bei freiem Eintritt wird um Spenden für Wuppertal - Feiert Eure Künstler gebeten.

Auch ein Plakat soll helfen, Geld in die Kassen zu bekommen und die Aktion weiter bekannt zu machen. Zu sehen sind darauf unter anderem Schauspiel-Intendant Christian von Treskow, Opern-Intendant Johannes Weigand, Sängerin Judith Genske, Schauspieler David J. Becher oder Musiker Lutz Griebel.

Oberbürgermeister Peter Jung nahm die Einladung, sich für das Plakat fotografieren zu lassen, übrigens nicht an. Auch im Kulturbüro ist man gegenüber der Größe des angedachten Events im September skeptisch. Gleichwohl, so betont Leiterin Monika Heigermoser, sei die Idee im Kern begrüßenswert. Henrik Lüchtenborg zeigt sich indes unbeirrt. Er will Großes auf die Beine stellen. Unbedingt.