Neun Millionen Liter Diesel: Neue Linienbusse sparen Sprit
Die Stadtwerke haben für 6,8 Millionen Euro 20 Busse gekauft. 2016 soll der Fuhrpark komplett auf die Umweltzone eingestellt sein.
Wuppertal. Diese Zahl spricht für sich: Im Linienbusbetrieb verbrauchen die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) etwa neun Millionen Liter Diesel im Jahr. Umso mehr fällt bei diesem Posten ins Gewicht, dass neu angeschaffte Fahrzeuge mit ihrer Antriebstechnik in der Lage sind, gut fünf Prozent Kraftstoff einzusparen — und das ohne Qualitätseinbußen auf der Straße. Insgesamt 20 neue Linienbusse haben die WSW in diesem Jahr bestellt und dabei 6,8 Millionen Euro in ihren Fuhrpark investiert. Er soll bis Ende 2016 komplett auf die Umweltzonen umgestellt sein.
So sollen die WSW-Busse mit roter Plakette im Zuge der turnusgemäßen Neuanschaffungen bis zum Jahresende 2014 ausgemustert sein. Die Busse mit gelber Plakette wären nach der aktuellen Planung Ende 2016 aus dem Straßenbild verschwunden.
Die 20 Linienbusse vom Typ Citaro stammen von Mercedes und wurden über die Einkaufsgemeinschaft „Bergischer Bus“ bestellt. Zum Lieferumfang gehören neben 16 Gelenkbussen auch drei Solobusse sowie ein Hybridbus, der Ende Februar 2012 ausgeliefert wird. Letzterer tritt allerdings ein schweres Erbe an.
Auf die Frage, ob sich der seit Oktober 2010 eingesetzte Hybridbus nach gut einem Jahr bewährt hat, gibt es von WSW-Geschäftsführer Ulrich Jaeger „ein klares Nein“: Im täglichen Berg- und Talbetrieb ergebe sich keine Einsparung. Das bedeute allerdings nicht, dass man diese Technik in der Region nicht weiter teste, um in Zusammenarbeit mit Herstellern aus der Erfahrung zu lernen.
Auch die neuen Citaro-Busse sind mit einer Videoüberwachung ausgestattet. Das gilt inzwischen für 75 Prozent aller Linienbusse der WSW — und gerade auch der Schutz vor Vandalismus und Übergriffen auf Fahrer spielt in den Neuanschaffungen eine Rolle: So sitzen die Busfahrer künftig auf Augenhöhe mit ihrem Gegenüber. Hinzu kommt eine Schwenktür auf der Innenseite, die es dem Fahrer im Ernstfall ermöglicht, seinen Arbeitsplatz schnell zu verlassen. Jaeger: „Auch daran muss man heutzutage leider denken.“