Wuppertal Not im Einwohnermeldeamt, aber kein Platz für Automaten
In Leichlingen und anderen Städten unterstützen Scan-Geräte die Mitarbeiter von Einwohnermeldeämtern. Mangels Platz sei dies am Steinweg aber derzeit keine Option, heißt es von der Stadt.
Lange Schlangen, noch längere Wartezeiten und kein Ende in Sicht: Die Situation im Einwohnermeldeamt ist nicht nur für Wuppertals Bürger unzumutbar, sondern wird angesichts des hohen Krankenstands auch für die Mitarbeiter der Verwaltung immer unerträglicher.
Während es überall in der Stadt Kritik hagelt und auch im Online-Forum der WZ viele Leser ihrem Unmut Luft machen, zeigt das Beispiel Leichlingens, wie der Andrang im Einwohnermeldeamt auch anders bewältigt werden kann.
Wie in schon in anderen Städten kommt dort nämlich Technik zum Einsatz, Automaten wie das sogenannte Speed Capture-Gerät sollen Mitarbeiter entlasten. Die Station erstellt Fotos, scannt Unterschriften oder auch Fingerabdrücke ein und sendet die Daten zur Verarbeitung weiter.
Jetzt wurde eine solche Station in Leichlingen in Betrieb genommen, und der Bürgermeister zog einem Zeitungsbericht zufolge bereits jetzt ein positives Fazit: „Das hat alles in allem drei Minuten gedauert und ist absolut selbsterklärend“, soll er das Verfahren gelobt haben.
Vor allen Dingen aber sei das Gerät demnach für die Kommune kostenlos, da es sich um ein Betreibermodell handele, bei dem der Kunde sechs Euro an den Betreiber bezahle, der Stadt aber keine zusätzlichen Kosten entstünden.
Rund 50 Scan-Geräte sollen deutschlandweit bereits in Rathäusern aufgestellt sein und im Schnitt rund 10 Minuten beim Ausstellen der Pässe an Zeitersparnis bringen.
„Wir haben uns in der Tat schon mit dieser Station beschäftigt“, sagte Heike König, Ressortmanagerin des Wuppertaler Bürgeramts, gestern auf Nachfrage der WZ, „vor etwa drei Jahren das erste Mal.“ Seinerzeit sei die Technik allerdings „noch nicht so richtig überzeugend“ gewesen.
Für interessant habe man schon damals schon eine andere Variante befunden, „nämlich den Service-Terminal der Bundesdruckerei“, so Heike König. Der biete Vorteile bei der Vorbereitung der Dokumente und nutze so Kunden wie Mitarbeitern: „Daran sind wir interessiert.“ Kurzfristig kommt aber wohl weder die eine wie die andere Lösung für Wuppertal in Frage, wie die Ressortmanagerin erklärt: „Woran es bei uns momentan scheitert, das sind die Räumlichkeiten. Um so ein Gerät aufstellen zu können, braucht man entsprechende Infrastruktur.“ Die sei am gegenwärtigen Standort am Steinweg in Barmen nicht vorhanden. Es gebe dort nur einen kleinen Wartebereich. „Das Gerät selbst ist gar nicht so groß, doch schon aus Datenschutzgründen braucht es einen eigenen Bereich. König: „Sobald wir fürs Einwohnermeldeamt neue Räumlichkeiten bekommen würden, werden wir natürlich in diese Richtung gehen.“