Obdachlose: Ein Kältebus auch für Wuppertal?

In anderen Städten fahren spezielle Fahrzeuge zu den Plätzen der Obdachlosen.

Wuppertal. Die eisigen Temperaturen sind für obdachlose Menschen ein tödliches Risiko. Trotzdem meiden einige von ihnen den Weg in die Notunterkünfte und verbringen die Nacht auf der Straße. In Wuppertal sind daher Streetworker unterwegs, die die Schlafstellen der Obdachlosen aufsuchen und versuchen, sie in Unterkünfte zu bringen (wir berichteten).

Anderen Städte haben eine andere Methode: ein spezielles Fahrzeug, das die Plätze der Obdachlosen anfährt. Kältebus oder Kältemobil nennt es sich und ist unter anderem in Berlin, Frankfurt und Krefeld im Einsatz. In den Abendstunden fährt der Bus samt Team durch die Stadt. „Meistens gibt es auch Hinweise auf Wohnungslose aus der Bevölkerung oder von der Feuerwehr“, heißt es bei der Obdachlosenhilfe linker Niederrhein, die den Kältebus in Krefeld betreibt.

Aufgabe des Busses ist es aber nicht nur, die Obdachlosen in Notunterkünfte zu bringen. Die hilfsbedürftigen Menschen erhalten von den Mitarbeitern heiße Getränke, Schlafsäcke, Decken — und die Möglichkeit, einfach mal mit jemanden reden zu können.

Werner Reschke, Leiter der Beratungsstelle für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten (ZBS) der Diakonie, könnte sich einen Kältebus auch für Wuppertal vorstellen. „Das ist eine sehr sinnvolle Einrichtung bei diesen Temperaturen“, sagt Reschke. Er sieht allerdings ein entscheidendes Problem: „Finanziell sind wir an der Grenze. Ich wüsste nicht, wer in Wuppertal die Kosten für solch einen Bus tragen könnte.“