Ölbergfest: Uwe Peter macht’s
Veranstalter Uwe Peter hat kein Problem, die große Verantwortung für das Ölbergfest zu tragen.
Wuppertal. In knapp zwei Monaten geht es los, die Planung steht nur zum Teil. Uwe Peter sitzt in seinem Büro und telefoniert. Am 28. April findet das Ölbergfest statt. Damit das größte Stadtteilfest in Wuppertal wieder ein Erfolg wird, muss Peter noch viel organisieren — und noch mehr Verantwortung auf seine Schultern laden. Trotzdem wirkt er sehr entspannt: „Bisher läuft alles nach Plan.“
Nach der Tragödie bei der Loveparade 2010 in Duisburg ist die Vorsicht bei Großveranstaltungen im öffentlichen Raum gestiegen. Der Vohwinkeler Flohmarkt findet in diesem Jahr nicht statt, weil die Organisatoren die Verantwortung nicht übernehmen wollen. „Man muss nun noch deutlicher unterschreiben, dass man die Verantwortung trägt“, fasst Peter zusammen.
Große Bedenken hat er trotzdem nicht. Er könne nur nach bestem Wissen und Gewissen die Auflagen der Polizei und Feuerwehr erfüllen. „Passieren kann natürlich immer was, aber wenn man so denkt, bewegt sich irgendwann gar nichts mehr.“ Er habe ein gutes Gefühl dabei, diese Verantwortung zu tragen.
Um die Gäste des Ölbergfestes sorgt er sich natürlich trotzdem. Vor allem zerstörte Getränkeflaschen seien vor zwei Jahren ein Problem gewesen: „Wenn da jemand gestürzt wäre, hätte es übel ausgehen können.“ Deshalb wollen die Veranstalter Glasflaschen in diesem Jahr vom Fest fernhalten. Dazu wird es einen „Ölbergbecher“ geben. Für einen kleinen Betrag soll der überall zu kaufen sein, wo auf dem Ölbergfest Getränke verkauft werden. Immer wenn Festbesucher ein neues Getränk kaufen, wird der Becher ausgetauscht. Als Pfand abgeben, kann man den Becher nicht. „Den Becher darf man behalten. Der Verkaufserlös ist Teil der Finanzierung des Festes“, sagt Peter.
Neben den sicherheitsbedingten Veränderungen kehrt das Konzept des Festes in diesem Jahr zu seinen Wurzeln zurück. „Uns sind die privaten Stände zu kommerziell geworden. Es soll wieder mehr den Charakter eines Nachbarschaftsfestes haben“, sagt Peter. Deshalb werden die Anmeldungen genau unter die Lupe genommen. Wer einen Stand vor seiner Haustür aufbauen will, muss ein möglichst originelles Konzept vorlegen. „Natürlich dürfen auch noch Waffeln angeboten werden, aber bitte gegen eine Spende und nicht zum Verkauf.“ So wollen die Veranstalter verhindern, dass sich Privatpersonen am Nachbarschaftsfest bereichern.
Aus dem selben Grund haben die Veranstalter auch schon Sponsoren abgelehnt. „Wenn die Sparkasse ein Trampolin aufstellt, passt das zum Fest. Große Aktionen von Autohäusern müssen wir leider ablehnen“, erklärt Peter. Auch deshalb sucht man weiter nach einem Großsponsor. Vor allem durch die gestiegenen Sicherheitskosten (siehe Kasten) würden noch etwa 5000 Euro bei der Finanzierung fehlen.
Trotz des großen Erfolgs des Ölbergfestes — die Veranstalter erwarten wieder mehr als 20 000 Besucher — will Peter bei dem zweijährigen Rythmus bleiben. In den Jahren, in denen kein Ölbergfest stattfindet, wurde deshalb das Lesefestival „Der Berg liest“ etabliert. Der organisatorische Aufwand eines jährlichen Festes sei zu hoch, so Peter. „Außerdem freut man sich so noch mehr auf das Ölbergfest.“