Oscar-Nacht: Großes Kino in der Wuppertaler Schwimmoper
Rund 600 Wuppertaler bangten mit dem Tanztheater um den Oscar für die „Beste Dokumentation“.
Wuppertal. Nach einer langen, aufregenden Nacht konnten 600 Besucher in der Schwimmoper nachempfinden, wie sich ein George Clooney fühlen muss, wenn der Oscar an einen anderen geht. Wim Wenders Film „Pina“ blieb bei der Oscar-Verleihung wie der große Hollywood-Star ohne Trophäe, doch die Zuschauer und das Ensemble des Tanztheaters feierten trotzdem.
Mehrere Kamerateams waren im Tal, um von der großen Oscar-Nacht-Party zu berichten. Und als Wim Wenders gegen 1.30 Uhr auf dem roten Teppich in Hollywood erwähnte, dass die Stars aus „Pina“ in Wuppertal in der Schwimmoper dem Oscar entgegenfiebern, war der Jubel auf den Rängen groß.
Beinahe greifbar war die Spannung in der Halle, die in ein blaues Lichtermeer getaucht war und eine würdige Kulisse für die „Oscar Night Fever“-Party bot. Bis zur Vergabe des Academy Awards in der Kategorie „Beste Dokumentarfilm“ stieg die Spannung im Minutentakt. Und längst waren auch wieder alle hellwach, die sich vorher ein kleines Nickerchen gegönnt hatten. Andere hielten sich mit einem Tänzchen zur Musik, die DJ Deli-Kutt auflegte, auf den Beinen. Für Kathrin Petersen von der Stadt Wuppertal war der Einsatz ein ganz besonderer: „Dafür lohnt es sich doch, sich die Nacht dienstlich um die Ohren zu schlagen.“
Ebenfalls zufrieden war Peter Keller. „Die Schwimmoper ist ja bereits häufiger Kulisse für Partys gewesen, aber nach der Renovierung ist es das erste Mal“, sagte der Leiter des Sport- und Bäderamtes und war sichtlich stolz, dass die Stadt innerhalb kürzester Zeit diese Show auf die Beine gestellt hatte.
Gegen 3.40 Uhr kam der große Moment: Während Robert Downey Jr. und Gwyneth Paltrow den Umschlag aufrissen, hielt Thusnelda Mercy die Hände ihrer Schwester fest umklammert. Die Tänzerin war aufgeregt wie ein Kind zu Weihnachten, aber das große Geschenk und der große Jubel blieben aus. Obwohl der Oscar nicht nach Wuppertal ging, unter den Besuchern dürfte keiner bedauert haben, dass er nicht längst im warmen Bett lag.