Offene Moscheen: Muslime diskutieren über Umweltschutz
Auch in Wuppertal gab es am Tag der deutschen Einheit zahlreiche geöffnete Moscheen.
Wuppertal. Im Gebetsraum ruft der Muezzin zum Gebet, während zahlreiche Frauen in der Küche für die Besucher der Yunus Emre Moschee an der Wülfrather Straße Köstlichkeiten zubereiten.
„Umweltschutz — Moscheen setzen sich ein“ lautete das diesjährige Motto der Islamischen Gemeinschaft zum bundesweiten Tag der offenen Moschee, der seit 1997 zeitgleich mit dem Tag der Deutschen Einheit unter der Schirmherrschaft des Koordinationsrats der Muslime (KRM) organisiert wird.
Dies soll das Selbstverständnis der Muslime als Teil der deutschen Einheit und ihre Verbundenheit mit der Gesamtbevölkerung ausdrücken. Rund 1000 Moscheen mit etwa 100 000 Besuchern öffneten wieder ihre Pforten. Auch die Wuppertaler Moscheen luden zu Ausstellungen, Vorträgen, Begegnungen und Dialog ein, so wie die Yunus Emre Moschee, die den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt betont. Den Muslimen sei bewusst, dass beispielsweise Klimaerwärmung, Luftverschmutzung oder Wassermangel zu den vorrangigen Herausforderungen der heutigen Zeit gehören. „Wir haben eine Solaranlage auf dem Dach installiert, die die Energie für Warmwasser und die Heizung speichert“, berichtet Abedin Temel, erster Vorsitzender der Gemeinde Milli Görüs. Yüksel Köse, sein Stellvertreter, betont, dass die Moschee auch sonst für alle geöffnet sei, und während es aus der Küche nach Leckereien duftet, werden den Besuchern beispielsweise die fünf Säulen des Islam, der Bezug zu anderen Religionen oder die Pflichtalmosen erörtert.
Merve Kondakci übernimmt an diesem Tag Führungen durch die Moschee und erklärt die Bedeutung der Tulpenzwiebel versehen mit einem Spruch des Propheten: „Sie soll symbolisieren, dass wir uns für die Natur einsetzen und ihr gegenüber barmherzig sein sollen.“ Besucherin Brigitte Röhrig sagt: „Ich kannte die Inhalte des Islam bislang nicht und bin sehr beeindruckt von den freundlichen Menschen und von dem, was ich hier gehört habe.“