Ordnungsdienst: „Hilf mir, dich zu mögen“

Verwaltung: Wie die Stadt den kommunalen Ordnungsdienst für die Straße fit macht und dabei Geld erwirtschaftet.

Wuppertal. Zahlen sagen manchmal mehr als tausend Worte. 28000 ist so eine Zahl. So viel Euro nahm die Stadt an Bußgeldern im Bereich der allgemeinen Gefahrenabwehr im Jahr 2003 ein. Längst ist der Ertrag höher: Satte 134000 Euro kamen 2006 zusammen. In diesem Jahr sind es schon 117000 Euro - November und Dezember noch nicht eingerechnet. Hohe Einnahmen, die auf den Einsatz des kommunalen Ordnungsdienstes (KO) zurückgehen. Einst belächelt, ist der KO längst zu einer festen Größe in der Stadt geworden.

Deshalb gehen seine Leute längst nicht mehr unbewaffnet über Wuppertals Straßen und Plätze. Handschellen, Reizgasfläschchen, Teleskopstock und stichsichere Weste - so ist der städtische Sheriff im Jahr 2007 ausgestattet. Anders geht’s nicht. Eigensicherung geht vor. Die 20 OD-ler müssen nicht nur in sogenannten Deeskalationsstrategien und der Straßen- und Müllsatzung auskennen, sondern auch körperlich vorbereitet sein. Dabei hilft seit einiger Zeit die Polizei mit regelmäßigem Training.

Unter professioneller Anleitung lernen dort ehemalige Köche, Autolackierer und Schlosser, wie sie sich am besten schützen können. Es sind ebenso einfache wie effektive Kniffe, die Andrea Plate und Jörg Spanily von der Polizei-Fortbildung vermitteln. Das Training wirft ein Schlaglicht auf das, was "draußen" los ist.

Personal: Von den 20 Mitarbeitern des Ordnungsdienstes sind fünf Frauen. Die Altersspanne reicht von 24 bis 49 Jahren.

Streifen: Ab Januar schiebt der OD wöchentlich 24 Stunden mehr Streifendienst - von montags bis samstags von 7 bis 22 Uhr, sonntags von 9 bis 17 Uhr.

Notruf: Ab Februar 2008 bekommt der OD eine eigene Leitstelle. Weitere sechs Mitarbeiter werden dann zu den Dienstzeiten Hinweise von Wuppertaler Bürgern entgegen nehmen und die OD-Streifen entsprechend einsetzen.

Alkoho:l Bislang gibt es nur eine rechtliche Grundlage für ein Alkohol-Verbot auf Kinderspielplätzen in Wuppertal. Der OD soll helfen, dieses Verbot durchsetzen.