Veranstaltung Partyreihe aus Wuppertal: Wenn Mama wieder die Tanzfläche stürmt

Wuppertal · Die beliebte Partyreihe für Mütter ist zum Exportschlager in 26 deutschen Städten und sogar Wien geworden.

Die Party-Mamas Andrea Rücker (v.l.) und Anna Schumacher-Stolina.

Foto: MAMAGEHTTANZEN UG./Mamagehttanzen

Die Partyreihe „Mamagehttanzen“ ist eine Wuppertaler Erfindung, die sich inzwischen auf viele andere Städte ausgebreitet hat. Der Name des Tanzevents ist selbsterklärend. So sollen durch das Konzept vorwiegend Mütter, die Spaß am Feiern haben, angesprochen werden. Die Idee entstand bei den Initiatorinnen Anna Schumacher-Stolina und Andrea Rücker vor einem Jahr „aus dem eigenen Bedürfnis heraus.“.„Wir haben beide jeweils zwei Kinder und wollten mal wieder tanzen gehen, aber zu humanen Zeiten“, erklärt die 36-jährige Rücker.  Bis spät in die Nacht unterwegs zu sein, gestalte sich aufgrund der Familiensituation schwierig, schließlich müssen die Kinder mitunter noch gestillt werden.

Anfangs sollte die Partyreihe nur in Wuppertal, der Heimatstadt der beiden Mütter, stattfinden. „Bei unserer ersten Party haben wir mit 70 Leuten gerechnet, im Endeffekt sind 270 Gäste erschienen“, berichtet Rücker. Aufgrund der hohen Resonanz entschlossen sich die Mütter dazu, ihr Partykonzept auszuweiten. „Auch die zweite Location in Wuppertal war innerhalb von 24 Stunden ausverkauft“, schildert Schumacher-Stolina den hohen Andrang.

Je nach Stadt variiert der
musikalische Geschmack

Da die Anfragen aus NRW sich sammelten, wurden auch in anderen Städten, wie Essen und Köln „Mammagehttanzen“-Partys veranstaltet. Neben den Veranstaltungsräumen, vorwiegend Diskotheken, die jedoch nach Wunsch der beiden nicht allzu groß sein sollten, damit eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen werden kann, verfügen die Veranstalterinnen über einen großen DJ-Pool. „Wir besprechen vorher mit den DJs, welche Musik primär gespielt werden soll“, so Rücker. Abgesehen von Schlager, den die beiden Mütter ungern selber hören, wird jedes Musikgenre bedient. Interessant sei dabei, dass die Musikpräferenzen je nach Stadt variieren. So wird in Essen von den DJs primär elektronische Musik gespielt, wohingegen in Wuppertal andere Musikrichtungen bevorzugt werden.

Die zeitlichen Abläufe sind dabei immer gleich, so ist ab 19.30 Uhr Einlass und von 20 bis 23 Uhr wird dem vorwiegend weiblichen Publikum eingeheizt. „Gut zwei Drittel sind Mütter, deren Kinder vorwiegend im Grundschulalter sind“, erzählt Schumacher-Stolina. Tatsächlich befinden sich unter dem 99-prozentigen Frauenanteil auch Mütter von jungen Erwachsenen, die ihre Kinder beim Feiern nicht antreffen wollen. Vereinzelt sollen sich auch schon mal „zwei, drei Papas“ in den Clubs „verirrt“ haben.

Nicht nur in NRW wird das Konzept der 36- und 28-Jährigen wohlwollend aufgenommen. Mittlerweile findet „Mammagehttanzen“ in 26 deutschen Städten und in Wien statt. Da beide Frauen als Sozialarbeiterin und Bauingenieurin noch hauptberuflich anderen Tätigkeiten nachgehen und auch noch Zeit für die Familien haben wollen, haben sie ein Franchisesystem aufgebaut. „In NRW sind wir oft selber vor Ort, aber an den anderen Standorten erklären wir unseren Franchisenehmerinnen, wie sie am besten eine Location finden und unterstützen sie beim Marketing und Social Media“, so Rücker. Einer weiteren Vergrößerung ihres Konzeptes in Europa stehen die beiden offen gegenüber, betonen aber, dass sie es „nehmen, wie es kommt“. Schließlich stehe der Spaß im Vordergrund.