Was bedeutet es Ihnen, beim dritten Zukunftspreis mitzuwirken? Finden Sie es gut, dass dieser Preis aus der Taufe gehoben wurde und nun regelmäßig vergeben werden soll?
Viel abstrakter Raum für Interpretation Petra Frixe über den Bergischen Zukunftspreis: Kunst als Ausdruck von Innovation und Verbundenheit
Wuppertal · Künstlerin Petra Frixe hat das Kunstwerk „Phänomene“ erstellt – einer der drei Bergischen Zukunftspreise dieses Jahres.
Am 4. September wird der Bergische Zukunftspreis zum dritten Mal vergeben. Ausdruck des Glaubens daran, dass dieses vor allem geographisch zusammenhängende Gebiet auch inhaltliche Gemeinsamkeiten hat, die für alle nutzbringend eingesetzt werden können. Was in diesem Fall vor allem wirtschaftlich gemeint ist. Schließlich werden ein unternehmerisches Lebenswerk und zwei Unternehmen ausgezeichnet. Wie in den Jahren zuvor erhält jeder Geehrte ein Kunstwerk. In diesem Jahr wurden sie von Petra Frixe, Frank N und Georg Janthur, alle aus Wuppertal, erstellt. In kurzen Interviews haben wir sie dazu befragt. Hier die Antworten von Petra Frixe.
Petra Frixe: Es bedeutet mir sehr viel, beim Bergischen Zukunftspreis mitzuwirken – ich darf sagen, dass es mir eine Ehre ist, mit ausgewählt worden zu sein. Dass dieser Preis geschaffen und nun regelmäßig vergeben wird, das heißt, dass Menschen für ihre guten Leistungen ausgezeichnet werden, finde ich gut und richtig: Es gibt sicher viele, die mit sinnvollen und innovativen Geschäftsideen oder einfach durch ihren Einsatz die Region voranbringen, das sollte beachtet und hervorgehoben werden.
Welche Ideen liegen Ihrem Kunstwerk zugrunde?
Frixe: Die Idee, die meinen Arbeiten zugrunde liegt, ist ganz einfach die, dass ich als im Bergischen aktive Künstlerin etwas Besonderes von mir weitergeben darf und andere Menschen in meine Gedankenwelt und meine künstlerische Weltsicht einbeziehen kann. Das muss nicht unbedingt thematisch das Bergische Land aufgreifen oder die „Klassiker Wuppertals“ zum Thema haben. Ich arbeite abstrakt, meine Themen sind eher von philosophisch-metaphysischer Struktur und dabei möchte ich auch bleiben.
Wie haben Sie Ihr Kunstwerk umgesetzt? Wie würden Sie es beschreiben? Weshalb haben Sie es für den Preis ausgewählt?
Frixe: Das Bild „Phänomene“ bietet viel Raum für Interpretation, sie kann für Dynamik und Wandel, Innovation und Kreativität, Netzwerke und Zusammenhänge stehen. Die abstrakte Form meines Werkes, das heißt die unkonventionelle Darstellung, kann man durchaus mit innovativen Geschäftsmodellen beziehungsweise kreativen Lösungsansätzen in Verbindung bringen. Da das Bild viel Raum für individuelle Interpretation bietet, stelle ich mir vor, dass es für den Preisträger auch eine ganz persönliche Bedeutung entwickeln kann. Das Bild stammt aus einer Serie mit dem Titel „Phänomene“. Es trägt den Untertitel „Blue Shinning“. Phänomene sind mit den Sinnen wahrnehmbare Einheiten des Sehens und des Erlebens, sie können Ereignis, Gegenstand oder Naturerscheinung sein, sich aber auch auf außergewöhnliche Leistungen und Ereignisse beziehen, die mit dem Unternehmen des Preisträgers verbunden sind.
Beschreiben Sie das Bild über Größe/Maße, Material, Umsetzung.
Frixe: Das Bild Phänomene wurde mit Acryl auf Leinwand gebracht, ist 70 mal 90 Zentimeter groß und hat einen weißen Schattenfugenrahmen.
Wie ist es zum Namen des Kunstwerks gekommen?
Frixe: Phänomene sind wahrnehmbare Einheiten des Erlebens, wie zum Beispiel Ereignisse, Gegenstände oder Naturerscheinungen. In der Kunst bezieht es sich aber auch auf eine spezielle Art des Suchens, des Sehens, des Entdeckens, dem Empfangen von Impuls und Inspiration. Auch die Preisträger sind hier gewissermaßen Phänomene, da sie auf ihre Art auch Entdecker sind und sich durch Impulse und Inspirationen weiterentwickeln und gute Ideen verwirklichen.
Was bedeutet Ihnen das Bergische Land, das Bergische Städtedreieck, das wirtschaftliche, vielleicht auch kulturelle Zusammenwirken in dieser Region? Oder halten Sie das alles für unrealistisch?
Frixe: Das Bergische Land bedeutet mir sehr viel, es ist meine Heimat und Wuppertal mein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Als Künstlerin erfahre ich seit vielen Jahren, was es bedeutet, hier vernetzt zu sein und gemeinsame Projekte zu entwickeln – das macht uns stark. Die Kultur ist auch abhängig davon, dass es wirtschaftlich gut läuft. Und viele Projekte werden ja bereits von der Wirtschaft unterstützt und gesponsert. Das bedeutet, das Zusammenwirken und Brückenbauen ist hier von enormer Bedeutung, denn davon profitieren beide Seiten.