Protest bei Helios: 150 Mitarbeiter kämpfen um ihre Jobs

Beschäftigte der Tochterfirma DLK fürchten Kündigungen.

Barmen. Mit Trillerpfeifen und Protestschildern haben Mitarbeiter der Helios-Tochterfirma DLK (Dienstleistungen für Krankenhäuser GmbH) am gestrigen Donnerstag in einer aktiven Mittagspause am Klinikum Barmen gegen ihre drohende Kündigung protestiert. Rund 150 Mitarbeiter und Kollegen kamen zur Veranstaltung.

Der Hintergrund: Die Helios-Geschäftsführung hatte angekündigt, den für die Logistik zuständigen Bereich auszugliedern, um 400 000 Euro jährlich zu sparen. Davon betroffen sind rund 160 Beschäftigte der Firma. In Vorverhandlungen habe die Geschäftsführung zur Bedingung einer Weiterbeschäftigung gemacht, dass auch alle anderen Mitarbeiter des Unternehmens auf Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichten sollten, so die Betriebsratsvorsitzende Birgit Schade. Damit seien aber vor allem viele der nicht betroffenen Mitarbeiter anderer Abteilungen nicht einverstanden gewesen.

Elke Eschweiler ist seit 22 Jahren bei der DLK angestellt. Die 51-jährige stellvertretende Leiterin der Service- und Wäschelogistik würde trotz vieler Überstunden und des regelmäßigen notwendigen Verzichts auf Urlaub sofort auf die Zusatzzahlungen verzichten, um ihren Job zu behalten. Doch das liegt nicht in ihrer Hand. Sie fühlt sich existenziell bedroht. „Niemand wird mich noch einstellen.“ Besonders tragisch — ihr Lebenspartner Götz Abbinghoff ist ebenfalls seit mehreren Jahren bei der DLK beschäftigt und würde im Falle einer Ausgliederung ebenfalls seine Stelle verlieren.

Auch aufgrund solcher Schicksale bemängelt Jörg Ortmann, Gewerkschaftssekretär bei Verdi, das Vorgehen von Helios. „Trotz jährlicher Millionengewinne werden hier keine realistischen Kompromisse gesucht. Das ist eine sehr traurige Beschäftigungspolitik, die dort betrieben wird.“

Man werde nicht gehen, ohne gekämpft zu haben, sagt Elke Eschweiler. Sie sieht zwar keine Hoffnung auf eine Weiterbeschäftigung, doch will sie sich auch nicht einfach geschlagen geben. Jörg Ortmann hat schon mal den nächsten Termin für eine weitere aktive Mittagspause angekündigt: „Am 15. November werden wir nochmals unserem Unmut Ausdruck verleihen. Und wenn es noch mal so viele oder vielleicht sogar noch mehr werden, denke ich, ist alles möglich.“