Ikea Regenwasser am Ikea-Parkplatz ist belastet - Lösung nicht in Sicht

Proben weisen nach wie vor erhöhte pH-Werte auf.

Am Ikea-Parkplatz gibt es Baumängel.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Über die Baumängel am Ikea-Parkplatz und mögliche Maßnahmen zur Reinigung des belasteten Regenwassers hat der städtische Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung beraten. Ein von Ikea beauftragter Fachmann stellte in dem Gremium die Untersuchungsergebnisse zu Bodenproben vor, die am Parkplatz an der Schmiedestraße genommen wurden. Demnach sind die pH-Werte des austretenden Regenwassers weiterhin zu hoch, wie die Ausschussvorsitzende Bettina Brücher auf WZ-Anfrage sagte.

Eine Lösung des Problems sei derzeit noch nicht in Sicht, erklärte Brücher. Eine Bodenwäsche oder ein Bodenaustausch seien nicht möglich, auch der Einbau einer „Neutralitätsanlage“ ist den Angaben zufolge nicht machbar. Immerhin sei mittlerweile ein Anschluss ans Kanalnetz gelegt worden, über den das belastete Regenwasser ablaufen kann.

Damit wird verhindert, dass das Regenwasser in den Bach Meine oder ins Grundwasser gelangt. Zuvor war das belastete Regenwasser bereits abgepumpt worden, um eine Kontaminierung der Umwelt zu verhindern. Das wiederum hat allerdings zur Folge, dass der Bach Meine zu wenig Regenwasser erhält.

Mit dem pH-Wert wird der Säuregehalt von Flüssigkeiten angegeben. Die Skala reicht von 0 bis 14. Genau in der Mitte, also bei einem Wert von 7, ist eine Flüssigkeit neutral – für Wasser ist das der beste Wert. Bei Messungen am Ikea-Parkplatz wurde im Frühjahr ein ph-Wert von 11 ermittelt.

Hintergrund der Wasserbelastung an dem Parkplatz ist, dass beim Bau des Areals ein Bodenstabilisator auf Kalk-Zement-Basis verwendet wurde. Der sollte bei der Aufschüttung des Parkplatzes für eine schnellere Bodenverfestigung sorgen. Vermutet wird nun, dass der Verdichter nicht richtig austrocknen konnte – möglicherweise aufgrund der starken Niederschläge während der Bauarbeiten. Kommt es nun zu Regen, tritt das belastete Wasser an einem unterhalb des Parkplatzes gelegenen Hang aus.

Nach Bekanntwerden des Problems war auch darüber spekuliert worden, ob der Ikea-Parkplatz möglicherweise neu gebaut werden muss. Eine solche Maßnahme ist nach Angaben der Ausschussvorsitzenden Brücher derzeit aber nicht geplant. Die Zusammenarbeit mit Ikea sei „gut“,  lobte sie. Nun müsse abgewartet werden, ob die pH-Werte weiterhin so hoch bleiben oder das belastende Material nach und nach komplett ausgewaschen wird. Anfang kommenden Jahres wolle sich der Umweltausschuss erneut mit dem Thema befassen.

Ein Ikea-Vertreter war am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme in der Sache zu erreichen.