Quga Rundgang durch Ronsdorfs schöne Natur
Ronsdorf · Der Stadtteil ist der erste Standort der „Quga“ (Quartier-Gartenschau) in Wuppertal.
„Diesmal kommt das Beste zuerst“, sagte Klaus-Günther Conrads augenzwinkernd zu der rund 25-köpfigen Wandergruppe, die sich am Samstag am Wanderparkplatz der Ronsdorfer Talsperre eingefunden hatte. „Das Beste“ war nämlich der Auftakt zur „Quga“ (sprich „Kuga“) der Quartiersgartenschau, die bei herrlichem Wetter durch die Schönheiten der Gartenstadt Ronsdorf führen und Wuppertals Naturliebhaber für eine mögliche Bundesgartenschau in Wuppertal sensibilisieren soll.
Organisatoren der ersten Wanderung waren der Förderverein Historische Parkanlagen Wuppertal, der Ronsdorfer Verschönerungsverein, der in 2019 komplette 150 Jahre alte Ronsdorfer Verschönerungsverein und der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein.
„Die Bundesgartenschau kommt allerdings frühestens 2031, denn vorher sind noch Rostock, das mittlere Rheintal und das Ruhrgebiet dran“, erfuhren die Wandervögel, und dass sich das ins Auge gefasste Buga-Gelände auf Sonnborn, Vohwinkel und die Tescher Wiesen beschränken würde. Die Quga dagegen soll künftig jährlich wechselnd andere Quartiere vorstellen.
Was Ronsdorf und seine malerische Umgebung als erstes Quartier der Quga zu bieten haben, das wurde der Gruppe von Klaus-Günther Conrads bei dem dreieinhalbstündigen Rundgang unterhaltsam näher gebracht. Dass es dabei eine Menge Höhenmeter zu bewältigen gab, tat der Begeisterung angesichts der prächtigen Landschaft und der eingepassten Sehenswürdigkeiten keinen Abbruch.
Das erste Ziel war die Ronsdorfer Talsperre, wo Conrads seine Zuhörer nicht nur mit Daten des Stauwerks, sondern (zumindest theoretisch) mit „Astacus Astacus“, dem Flusskrebs bekannt machte, der sich wie viele Fischarten inzwischen wieder in der Talsperre angesiedelt hat, was deren hohe Wasserqualität dort unterstreicht. An der Talsperre ist auch eine große Hinweistafel für den Wuppertaler Walderlebnisweg zu sehen, der Gegenstand einer gesonderten Führung durch Klaus-Günther Conrads sein wird.
Weiter ging`s den Saalbach entlang auf einem Weg, der abwärts teilweise gepflastert war. „Nicht ganz stilgerecht für einen Waldweg“, fanden einige, doch Teilnehmer Roland Wittenberg erklärte: „Der Regen hat hier immer wieder den Weg ausgewaschen und schwer passierbar gemacht. Deshalb die Pflasterung.“
Durch die erwachende und erblühende Natur ging es immer weiter abwärts, wo einstige Hammer (Schleifkotten) noch durch Namen wie „Hundsschüppe“, das ehemalige Ausflugsziel „Käshammer“ oder „Tippelskotten“ auf dem Geschichtspfad im Historischen Gelpetal verewigt waren.
Zu sehen waren auch die Folgen von Baumfällungen am Wegesrand, stets ein Reizthema, doch Conrads wies auf den schädlichen Borkenkäfer hin, der diese ungeliebte Maßnahme notwendig gemacht habe.
„Zillertal“, eine Station, die Erinnerungen wachrief, und Margit Deniers-Schlägel, Vorsitzende des Bandwirker-Bad-Fördervereins, erzählte: „Da sind wir früher oft tanzen gewesen und mussten dann nachher hier durch die Dunkelheit zurück rauf nach Ronsdorf. Da haben wir uns allerdings immer zu Gruppen zusammengeschlossen.“
Mit vielen Informationen war die Rast am Steffenshammer verbunden, wo die Saison mit „Anschmieden“ eröffnet wurde. Für die Wanderer hatten die Remscheider Förderer des restaurierten Hammers eine kleine Führung organisiert. „Aber es darf nicht zu lange dauern“, mahnte Conrads mit Blick auf die Uhr, denn es ging noch weiter und nun überwiegend aufwärts.
„Bergisch Nizza“ und Holthausen waren die abschließend angesteuerten Punkte der „Quga“-Premiere, bei der fast alle Wandervögel durchgehalten hatten und sich davon überzeugen konnten, dass Conrads mit seiner optimistischen Ankündigung zu Beginn der Exkursion nicht zu viel versprochen hatte.