Saftig, schnell und scharf – die Kaiser Chiefs geben Gas im Rex
Das Quintett aus England um Sänger Rick Wilson begeistert die Fans und spielt Stücke aus dem neuen Album.
Wuppertal. 60 Minuten - saftig, schnell und scharf: Gnadenlos geradeaus stürmen die Kaiser Chiefs das Rex Theater, um nach einem energiegeladenen Radiokonzert 400 Fans schweißnass im plüschigen Ambiente zufrieden zurückzulassen. Mit einem Mix aus ihrem Erfolgsalbum "Employment" und dem neuen Werk "Yours truly, angry mob" (erscheint am 23. Februar bei Universal) begeistert das Quintett um den großartigen Sänger Rick Wilson.
Die Band aus Leeds im Rex, das hatte Einslive möglich gemacht. In der intimen Atmosphäre kommen Kraft und Spielfreude der Band besser denn je zur Geltung. Es dauert nur einen Trommelschlag, und die 400 zumeist jugendlichen Fans - viele überraschend textsicher - sind im Bann der Combo, die sich übrigens nach einem südafrikanischem Fußballclub benannt hat.
Die Band drückt von der ersten Sekunde das Gaspedal durch und scheint nicht nachlassen zu wollen. Mit "Ruby", der ersten, sehr eingängigen Auskopplung des neuen Albums, eröffnen die Fünf die Show, legen mit "Everyday I love you less and less" einen Publikumsfavoriten nach. Rick Wilson gibt dabei die ausgelassene Rampensau im besten Sinne, animiert das Publikum, stolziert über die Monitorboxen am Bühnenrand oder verliert sich in seinen ihm eigenen Tanzstil.
"Born to be a Dancer" singt er - und führt zum wiederholten Male den einbeinig eingesprungenen rückwärts gehüpften Halbkreisel in Hochwasserröhrenjeans vor. Perfekt das gesangliche Zusammenspiel mit Schlagzeuger Nick Hogson, der die "Ahs", "Ohohos" und "Uiuhs" perfektioniert hat - Mitgrölstimmung am Kipdorf!
Die Kaiser Chiefs sind Show pur. Dass ausgerechnet beim Hit "I predict a Riot" die Bühnenleuchtung ausfällt, stört sie nicht. Sie nutzen es auf ihre Art. Wilson schnapp sicht die Grubenlampe eines Bühnenarbeiters und springt in die Mitte des Publikums. Das lässt sich nicht lang bitten, feiert ausgelassen - und zückt in Massen das Handy zwecks schneller Fotografie. Wilson genießt das Bad in der Menge - und die 400 einen rasanten Abend.