Nützenberger Straße jetzt einspurig Schon wieder ist ein Haus in Wuppertal einsturzgefährdet

Wuppertal · Spötter sagen über Wuppertal, die Bausubstanz der Stadt bröckele beständig. Jetzt ist dieses Urteil einmal mehr bestätigt.

Dieses Doppelhaus an der Nützenberger Straße 259 und 261 gilt jetzt als einsturzgefährdet.

Foto: JA/Andreas Fischer

Spötter sagen über Wuppertal, die Bausubstanz der Stadt bröckele beständig. Jetzt ist dieses Urteil einmal mehr bestätigt: Schon wieder ist ein Haus in Wuppertal vom Einsturz gefährdet und muss akut gesichert werden. Betroffen ist ein leer stehender Doppelhaus-Altbau, der gegenüber der Grundschul-Turnhalle an der Nützenberger Straße steht. Ausgewiesen ist er mit den Hausnummern 259 und 261. Eine Fahrspur der Nützenberger Straße wurde deshalb bereits gesperrt. Ab diesem Donnerstag wird eine Ampelanlage installiert, die den Verkehr einspurig an den Häusern vorbei führt. Auch der Bürgersteig davor ist abgeriegelt.

Die Warnungen und Sperrungen häufen sich erkennbar

Eine statische Überprüfung hatte ergeben, dass die leer stehenden Gebäude in einem Zustand sind, der einen plötzlichen Einsturz nicht ausschließt. Im Ernstfall drohten die Trümmermassen in Richtung des Grundstücks zu fallen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Es bestehe aber auch die Möglichkeit, dass Teile der Gebäude auf die Nützenberger Straße stürzen. Besonders die zur Straße hin gewölbte Außenwand stelle eine „erhebliche Gefahr“ für die Fahrbahn dar.

Es mag Zufall sein, aber die Warnungen vor gefährlichen Bauten in Wuppertal mehren sich: Erst in dieser Woche war die Schönebecker Straße in Barmen nach sechs Monaten Sperrung teilweise wieder freigegeben worden. Auch dort steht ein instabiles Haus. Seit Februar war deshalb die Schönebecker Straße zwischen Sander Straße und Esmarchstraße nicht mehr befahrbar. Ein Bausachverständiger hatte seinerzeit ein Gebäude (in dem längst unbewohnten Gebäude gastierte einst das Restaurant Schlemmerhaus) als einsturzgefährdet eingestuft. Im Viertel kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, Bürgerärger inklusive. Die Verwaltung habe in Kontakt mit dem Eigentümer gestanden, Fortschritte gab es nicht. Nachdem nun aber ein sechswöchiges Monitoring keine Veränderungen an den Gebäuden 55 und 57 ergeben hatte, wurde eine Fahrbahn bergwärts wieder frei gegeben. Die Freigabe erfolgte zunächst temporär, zur vollständigen Freigabe (beide Fahrspuren und Gehwege) – so hieß es – müsse das noch laufende ordnungsbehördliche Verfahren abgeschlossen sein. Die Standsicherheit des Gebäudes werde weiter überwacht. Insbesondere mit Blick auf Herbst und Winter könnten Regenfälle den Untergrund und damit auch die Sicherheit der Gebäude beeinträchtigen.

Aber das ist nicht alles: Erst vor vier Tagen sperrte die Stadt nach Sichtung des Ordnungsdienstes die Straße an einem Haus an der Schleswiger Straße am Osterbaum. Grund: Ein Gerüst, das vor herabstürzenden Bauteilen schützen sollte, war selbst zur Gefahr geworden. Urteil: nicht standfest. Deshalb war die Straße vor dem Haus gesperrt und das Gerüst abgebaut worden. Das Gebäude mit der Hausnummer 52, aus dem Pflanzen herauswachsen, stand nach einem Brand seit acht Jahren leer und war seit vielen Jahren eingerüstet.

Das Gerüst hatte der Eigentümer seinerzeit zur Gefahrenabwehr aufgestellt. Es sollte verhindern, dass lose Teile in den Straßenraum fallen. Jetzt wurde es offenbar selbst zur Gefahr. Schilder an beiden Enden der Straße weisen inzwischen darauf hin, dass es sich nun jeweils um eine Sackgasse handelt. Das abgebaute Gerüst soll zeitig erneuert werden.