Schwebebahn: Ein Unfall mit Folgen

Der Unfallzug soll möglichst repariert werden – er fehlt im Fahrbetrieb. Im Tagesgeschäft ist das kein Problem, eng kann es bei Großveranstaltungen werden.

Wuppertal. Geht es nach den Wuppertaler Stadtwerken (WSW), wird der Unfallzug von der Kaiserstraße so schnell wie möglich repariert - sofern dies technisch und finanziell vertretbar ist. "Die Luft ist mit dem Ausfall dieses Zuges für uns noch dünner geworden", erklärt Peter Hoffmann, bei den WSW jetzt auch für die Schwebebahn zuständig, im Gespräch mit der WZ.

Den normalen Fahrbetrieb könne man problemlos auch ohne diesen Zug abwickeln - und das selbst zu Spitzenzeiten. "Eng kann es aber bei Großveranstaltungen werden, sollte es ein technisches Problem geben." Dann habe man ohnehin schon "alles draußen, was Räder hat." Das betrifft den NRW-Tag ebenso wie auch den Flohmarkt in Vohwinkel.

Über große Reserven verfüge man auch bei der Schwebebahn naturgemäß nicht, fügt Hoffmann mit Blick auf die Betriebskosten hinzu. Turnusgemäß stehen zwei Wagen außerdem immer in der Werkstatt - zwecks Wartung und Reparatur. Sollte auf der Strecke ein Zug einmal defekt sein, halten die WSW eine Betriebsreserve bereit, um diese dann auf die Schiene zu schicken.

Während die Ermittlungen nach dem Unfall vom 5.August andauern, wird der Unfallzug nach wie vor unter die Lupe genommen. Gesucht wird auch nach Beschädigungen, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind - etwa in Form von Haarrissen. Es stehe außer Frage, dass die Sicherheit bei einer Wiederinbetriebnahme des Schwebebahn-Zuges Priorität habe, fügt Hoffmann hinzu.

Ums Thema Sicherheit geht es auch bei der Anschaffung der neuen Fahrzeuggeneration für die nächsten 30 bis 40 Jahre. Wenn alles rund läuft, wird diese im nächsten Jahr ausgeschrieben, 2011 als Prototyp vorgestellt und 2012 / 2013 gefertigt - in Form von etwa 30Zügen für gut 90 Millionen Euro. Dabei auch spezielle Sicherheitssysteme für Hindernisse auf der Landstrecke zu entwickeln, sei aus heutiger Sicht schwierig, schätzt Hoffmann - etwa, wenn es darum geht, deren Art und Größe festzustellen.

"Das sind Fragen, die sich im Eisenbahn- und Straßenverkehr aber gleichermaßen stellen." 100 Prozent Sicherheit sei auch bei der Schwebebahn nicht machbar. Auch die neue Fahrzeuggeneration wird pflichtgemäß mit zwei unabhängigen Brems-Systemen ausgestattet, verspricht Hoffmann.