Gesellschaft Serap Güler besucht Haus der Integration

NRW-Staatssekretärin verschaffte sich einen Überblick über die Arbeit vor Ort.

Jürgen Lemmer (v.l.) berichtete NRW-Staatssekretärin Serap Güler im Beisein von Thomas Lenz (Jobcenter), Sozialdezernent Stefan Kühn und Oberbürgermeister Andreas Mucke von der Arbeit im Haus der Integration.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Vom Haus der Integration hatte NRW-Staatssekretärin Serap Güler schon viel gehört. Davon, dass es viele Servicestellen für Zuwanderer und Flüchtlinge unter einem Dach versammelt – das Ressort Zuwanderung und Integration, das Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit. Nicht zuletzt ihr Chef, Integrationsminister Joachim Stamp, konnte berichten. Er besuchte das Haus der Integration bereits im vergangenen Jahr. Nun kam Güler nach Wuppertal, um sich selbst ein Bild zu machen. Begrüßt wurde sie von Oberbürgermeister Andreas Mucke und Vertretern der im Haus vertretenen Institutionen.

Bevor es zur Infoveranstaltung ging, war Zeit für einen gemeinsamen Rundgang durchs Erdgeschoss. Gülers erster Eindruck: das Haus der Integration sei noch größer, als sie es sich vorgestellt hatte. „Alles, was Minutengeschäft ist, ist hier“, sagte Jürgen Lemmer, Ressortleiter Zuwanderung und Integration. Um alle längerfristigen Schritte – Hilfe bei der Job- und Wohnungssuche, Vermittlung in Sprachkurse und Schulen – kümmerten sich die Mitarbeiter auf den oberen drei Etagen.

Güler fragte nach dem Wohnungsmarkt in Wuppertal. „Wir legen Wert darauf, dass die Flüchtlinge ordentlich untergebracht werden“, sagte Sozialdezernent Stefan Kühn. Die aktuellen Quadratmeterpreise seien niedrig genug, um diesen Anspruch zu erfüllen. Thomas Lenz vom Jobcenter wartete mit einer Neuigkeit auf. Zebera, ursprünglich Anlaufstelle für Geflüchtete, sei ab Sommer 2019 für alle Zuwanderer in der Stadt zuständig.

Im Veranstaltungssaal nahm ein Team von Mitarbeitern den Gast in Empfang. Über die Integration von Geflüchteten auf dem Arbeitsmarkt informierten Arlin Cakal-Rasch, Marius Kamrowski sowie Ilka Scranowitz. „Was macht uns stark?“, fragten die Referenten und führten die „Transparenz im Behördendschungel“ an. Im Haus der Integration könne vieles auf kurzen Wegen erledigt werden. Zu den rund 200 Mitarbeitern des Ressorts Zuwanderung und Integration und 50 Mitarbeitern des Jobcenters kommen Helfer, die sich im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes für Flüchtlinge engagieren.

Integration Day soll
wiederholt werden

Ein großes Thema waren Aktivitäten, die in die Stadt hineinwirken. Das Haus der Integration tauscht sich mit Wohlfahrtsverbänden aus und besucht Hilfsvereine für Flüchtlinge. Näher vorgestellt wurde der „Integration Day“. 2018 habe die Messe für Zugewanderte in der Stadthalle 80 Unternehmen und 5000 Besucher zusammengebracht. Eine Neuauflage sei fest eingeplant.

Das Schlusswort hatte natürlich der Gast. Die Bündelung der Kräfte im Haus der Integration, betonte Güler, könne als Modell für jede Stadt dienen. Integration wollte sie freilich in einem weiten Sinn verstanden wissen. „Insofern geht es nicht nur um Flüchtlinge.“ Neben der Willkommenskultur wünsche sie sich eine „Anerkennungskultur“ – für die Lebensleistung aller, die jahrzehntelang mit ausländischem Pass in Deutschland gearbeitet haben und inzwischen im Rentenalter sind. Nach der Integration durch den Beruf dürfe es im Alter keine Segregation geben.