Sex-o-menta: Alles, was Schüler über Sex wissen sollten
„Sex-o-menta“ im Haus der Jugend an der Bergstraße räumt mit vielen Vorurteilen auf. Aufklärung für Jugendliche ab 14 Jahren.
Wuppertal. „Große Ohren hören nicht besser und große Nasen riechen nicht besser — genauso verhält es sich mit Penissen. Alle sind gleich gut“, sagte Marc Jonas von „pro familia“, Mitglied im Arbeitskreis Sexualpädagogik, bei der Eröffnung der Ausstellung „Sex-o-menta“ im Haus der Jugend an der Bergstraße und rückte damit nur eines von vielen Vorurteilen zurecht. „Das ist ein gelungener Weg, wie man in unserer durchsexualisierten Gesellschaft angemessen mit dem Thema Körper und Sexualität umgeht“, lobte Sozialdezernent Stefan Kühn als Schirmherr die Ausstellung.
Mit einer Vorlaufzeit von zwei Jahren wurde „Sex-o-menta“ für Schüler ab 14 Jahren konzipiert. Zu sehen und zu „erfassen“ sind etwa eine aus Samttüchern und Filzbällen gestaltete Gebärmutter mit Eizellen und Spermien, deren Funktion von Jutta Raschtuttis, Leiterin im Haus der Jugend Elberfeld, den Schülern der Klasse 9 d der Gesamtschule Vohwinkel erklärt wird. Die mit Liebe zum Detail aufgebauten Geschlechtsorgane aus Plüsch kamen gut an.
„Ich finde gut, dass wir auf Themen wie Verhütung vorbereitet werden, und die Plüsch-Modelle sind toll“, meinte Schülerin Bouchra (14).
Darüber hinaus können sich die Schüler bei den Mitarbeitern des Arbeitskreises, etwa Heiko Lüker von der Aids-Hilfe Wuppertal, Ulrike Castner von Donum Vitae oder Karin Hoeltz von der Aids-Koordination des Gesundheitsamtes informieren. „Ziel ist es, dass die Jugendlichen eine plastische Vorstellung bekommen, wie es in ihnen aussieht und das durch eine positive Einstellung ein verantwortungsvoller Umgang mit den Themen möglich ist“, sagt Karin Hoeltz.
Janine (14) weiß das meiste schon, findet aber den Chemiekasten besonders interessant. „An dieser Station habe ich erfahren, dass bei der Intimpflege Duschlotionen in der Scheide nichts zu suchen haben, sondern dass klares Wasser reicht“. Man habe im Arbeitskreis gehört, dass das Gerücht kursiere, man könne mit Cola nach dem Sex verhüten, berichtet Hoetzel. Auf Fragekarten geht es um Werte und Moral, wie Raschtuttis erklärt. Fragen wie „Was denkst du über Selbstbefriedigung?“ oder zu Äußerlichkeiten sollen die Jugendlichen zum Dialog animieren. „Dass es so viele Verhütungsmittel gibt, war mir nicht bekannt“, erklärt Björn (14), der wie seine Mitschüler eine interessante und auch amüsante Ausstellung gesehen hat.