WZ-Mobil Silvesterknaller: „Da mache ich nicht mit“
Wuppertal · Tier- und Klimaschützer sprechen sich am WZ-Mobil gegen private Böllerei aus.
Wenn es nach den Besuchern des WZ-Mobils am Laurentiusplatz ginge, dann stünde uns ein sehr stiller Wechsel von 2019 in die zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts bevor. Denn bis auf das unwillige „Jeder soll machen, was er will“ eines Herrn, der seinen Namen nicht nennen wollte, gab es einhellige Ablehnung für Knallerei, Böller, Leuchtraketen inklusive des zwangsläufig dazu gehörenden Gestanks, des Mülls und der Umweltbelastung. Deshalb waren die von der Redaktion befragten Passanten auch sehr davon angetan, dass einige Supermärkte Feuerwerksartikel unter Verzicht auf die daraus resultierenden Umsatzerlöse aus dem Programm genommen haben.
Viele Tierfeunde sind
sich einig in der Ablehnung
„Wenn das Ganze verboten würde, hätte ich nichts dagegen. Dabei denke ich nicht nur an die Umweltbelastung, sondern vor allem an die Tiere, die durch den Lärm erschreckt und unter Stress gesetzt werden“, sagte Andreas Kuhlmann und nahm damit gleich eine entschiedene Haltung ein. „Es gibt genug Not, die mit dem Geld für Böller gelindert werden könnte.“„Wenn man einen Hund hat, dann gibt es da nur eine Antwort, und die heißt ,nein zu Silvesterbölllern’, sagt Helge Dinter. „Wir fahren über Neujahr weg in eine Anlage, in der diese Knallerei verboten ist.“
„Ich komme aus Portugal, und da werden Feuerwerkskörper nur von Profis gezündet“, sagt Sophia Drekopf, die sich ebenfalls um verängstigte Tiere sorgt. „Wenn überhaupt, dann sollte das so auch in Wuppertal von Fachleuten an einer zentralen Stelle gemacht werden, weil Laien damit viel Unheil anrichten können.“.
Ellen Schnellenbach hat nicht nur zu Silvester gute Sicht über die Stadt, und anstatt den Glitzer der aufsteigenden Raketen zu genießen, schaut sie zum Jahreswechsel genauer hin. Sie sieht die verursachten Qualmwolken und riecht den Gestank, der weithin das Atmen erschwert.
„Feinstaub und Umweltschäden. Da mache ich bestimmt nicht mit“, erklärt Renate Hübsch kategorisch, und Ute Wagner stört sich vor allem an dem zurückbleibenden Dreck in den Straßen und auf den Bürgersteigen. „Wenn es dann noch regnet, möchte ich lieber nicht wissen, was da an Schadstoffen ins Grundwasser gerät.“
Niki Asgirogoulou sieht im Silvesterfeuerwerk ebenfalls nicht viel Gutes. „Dabei denke ich vor allem an die Babys und Kleinkinder, die durch den Lärm fürchterlich erschreckt werden.“
„Egal ob Umweltschäden, Lärmschutz, Feinstaub, Belästigung durch den Gestank, den Müll, der auf den Straßen liegen bleibt und entsorgt werden muss: Es gibt wirklich nichts, was für diese Knallerei zu Silvester spricht“, führt Kim Hoffmann aus und wirft einen Blick in die Vergangenheit. „Früher glaubte man wohl, damit böse Geister zu vertreiben. Aber, das passt doch nun wirklich nicht mehr in unsere Zeit.“