Wuppertal Die Symbiose von Natur, Oper und Nacht
Wuppertal · Im Skulpturenpark wurden 200 Leute durch bunt inszenierte Musik bezaubert.
Hereinbrechende Dämmerung, Igor Strawinskys „Les Noces“, großartig interpretiert vom Chor der Oper, und mäandernde exzessive Soundcollagen der Band „Gorilla Moon“, unterstützt vom Saxophonisten Hans-Peter Hiby, schienen den Wald am Skulpturenpark Waldfrieden und die mehr als 200 begeisterten Besucher selbst in dramatische Erregung zu tauchen Die Vereinigung von Oper und elektronischen Sounds auf eine intensive berührende Art scheint zügel- und grenzenlos.
Im Rahmen der dritten Auflage von „Sound of the City“ – Wuppertal@Night“ werden seit dem 17. bis zum 29. Mai Verschmelzungen vielfältiger Musik- und Kulturformen an sechs unterschiedlichen Locations im Tal weitere Dimensionen öffnen. Dank der Initiative vom Opernintendanten und Dramaturg des Festivals, Berthold Schneider, glückte auf beeindruckende und wohl auch nachhaltige Art die Herausforderung, die Musik der Stadt und ihrer Oper miteinander zu verknüpfen.
Tradionsstränge der Stadt werden aufgegriffen
Kuratorin Alexandra Holtsch, Berliner Musikerin, Komponistin und Regisseurin, die sich 2018 intensiv mit den Orten und Räumen der Stadt beschäftigt hatte, sagt: „Ich lebe in den Zwischenräumen von Klassik, Punk und Elektronik. Man muss sich etwas einfallen lassen – ich finde, Strawinsky macht die Industrialisierung hörbar. Und die Natur als großen Taktgeber will ich da nicht außen vorlassen.“ Zudem sei ihr wichtig gewesen, Traditionsstränge der Stadt aufzugreifen.
Das Erlebnis zeitgenössischer musikalischer Klänge in Symbiose mit bklassischer Musik, erweitert um den reichhaltigen Facettenreichtum der Kunst, stößt Türen auf, die die Phantasie in höchstem Maße beflügeln.
Was eignet sich für den Programmpunkt „Nacht.Werden“ besser, als der Skulpturenpark von Tony Cragg, der in den letzten Jahren bekanntermaßen für hochwertige und großartige Konzertveranstaltungen stand und nun am Samstagabend zu einer musikalischen-textlichen Wanderung in die Nacht einlud.
Durch den grün-beschirmten Chor der Oper und die Schlagwerker des Sinfonieorchesters, getaucht in blaue und grüne Lichtinseln, zeitweise ins Violette driftend, nahm die Musik selbst skulpturale Formen an und schien Publikum und Wald gleichermaßen zu verzaubern. Nicht zuletzt aufgrund der Idee von Bühnenbildnerin Sabine Mader, die Schirme als bewegte Skulptur sichtbar zu machen.
Der Kuratorin Alexandra Holtsch gelingt mit ihrem Konzept im Skulpturenpark auf eindrucksvolle Weise die Symbiose von Natur, Oper und Nacht.
»Freitag, 24. Mai 2019, 21:30 Uhr (Einlass 21 Uhr),
NACHT.SCHICHT: Marlene
Samstag, 25. Mai 2019, 21:30 Uhr (Einlass 21 Uhr),
NACHT.LEBEN: Abschluss in der Oper
Mittwoch, 29. Mai 2019, 21:30 Uhr (Einlass 21 Uhr).