SPD siegt: Wuppertal straft die CDU ab
Die SPD zieht erneut alle drei Wahlkreise der Stadt. Massive Verluste bei den Christdemokraten.
Wuppertal. Zum zweiten Mal haben die Wuppertaler den drei SPD-Landtagskandidaten Dietmar Bell, Josef Neumann und Andreas Bialas ihr Vertrauen ausgesprochen. Alle drei konnten das Direktmandat in ihren Wahlkreisen gewinnen und wurden gestern im Barmer Rathaus von ihren Anhängern frenetisch gefeiert.
Als vierter Wuppertaler zieht der Liberale Marcel Hafke über die Landesliste in den Düsseldorfer Landtag ein. Gunhild Böth von den Linken schaffte den Wiedereinzug nicht, die Linken scheiterten an der Fünf-Prozenthürde. Damit hat Wuppertal in dieser Legislaturperiode nur noch vier Abgeordnete im Landtag.
Bei einer etwas geringeren Wahlbeteiligung von etwa 56,7 Prozent (2010: 57,27 Prozent) baute die SPD ihren Vorsprung im Vergleich zur Wahl vor zwei Jahren deutlich aus. Stadtweit holten die Sozialdemokraten 47 Prozent der Erststimmen. Die CDU verlor massiv auf 25,10 Prozent. Bei den Zweitstimmen wurde es für die Christdemokraten noch bitterer. Sie holten nur 19,24 Prozent der Stimmen.
„Wir wollen und werden unsere erfolgreiche Arbeit der letzten zwei Jahre weiterführen“, versprach Dietmar Bell gestern Abend. Josef Neumann ergänzte: „Wir werden auch weiterhin klarmachen, dass in Wuppertal kein Platz für Rechtsextreme ist.“ Die SPD feierte später im Barmer Brauhaus ihren Sieg.
Für den Wuppertaler CDU-Bundestagsabgeordneten Jürgen Hardt ist das Wahlergebnis ein eindeutiges Indiz dafür, dass der Landestrend auch in Wuppertal zu diesem negativen Ergebnis geführt hat. „Wir werden mit Würde und Anstand dieses Ergebnis über uns ergehen lassen müssen“, konstatierte Hardt. Die drei CDU-Kandidaten Fabian Bleck, Michael Wessel und Rainer Spiecker machten den CDU-Landesverband für diese Niederlage verantwortlich. Spieckers Erklärung: „Die Leute wollten Röttgen nicht.“
40 Prozent der Zweitstimmen belegen eindrucksvoll den Sieg der SPD bei der Wahl. Beachtlich auch das Ergebnis der Grünen: Sie holten 9,65 Prozent der Erststimmen und 14,03 Prozent der Zweitstimmen. Damit gelang es ihnen knapp, die drittstärkste Kraft in Wuppertal zu bleiben — vor den Piraten. Die konnten 8,91 Prozent der Erststimmen und 8,37 Prozent der Zweitstimmen auf sich vereinigen.
Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) erklärte, dass er nun erwarte, dass die neue rot-grüne Landesregierung die nötigen Gelder für den Ausbau der U-3-Betreuung zur Verfügung stelle. Zudem müsse die Neuverschuldung im Land gebremst werden. Jungs Forderung: „Da muss die Landesregierung nun Härte zeigen, es muss Einschnitte geben.“