Die Strahlkraft der Wuppertaler Musketiere

Die SPD siegt mit überragendem Vorsprung

Erneut haben die Wuppertaler die Christdemokraten abgewatscht. Bereits bei der vorangegangenen Wahl waren die CDU-Landtagskandidaten für die Fehler der Rüttgers-Regierung bitter bestraft worden. Gestern gab’s die Quittung für das desaströse Auftreten von Norbert Röttgen.

Aber: Die drei Wuppertaler SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Bell, Josef Neumann und Andreas Bialas haben diese Wahl auch aus eigener Stärke gewonnen. Ihr Konzept, sich als die drei bergischen Musketiere zu präsentieren, die die Wünsche und Nöte der Wuppertaler im Düsseldorfer Landtag thematisieren, ist voll aufgegangen.

Kein Wunder, denn mit den jährlich 72 Millionen Euro aus dem Stärkungspakt Stadtfinanzen kann es Wuppertal gelingen, der Schuldenfalle zu entrinnen. Bell, Neumann und Bialas spielten in der Vergangenheit virtuos auf der Klaviatur der bergischen Interessenvertreter. Dieses Kommunikationskonzept hat gezogen, die drei SPD-Abgeordneten haben sich ihr Image als Anwälte der notleidenden Städte solide aufgebaut. Mit der warmherzigen SPD-Landesmutter Hannelore Kraft übten sie eine Strahlkraft aus, der die drei CDU-Kandidaten Fabian Bleck, Michael Wessel und Rainer Spiecker nichts entgegenzusetzen hatten. Sicher ist es zutreffend, dass die Wuppertaler CDU für die Fehler des Landesverbandes gleich mit bestraft wurde — aber es ist dem Wuppertaler CDU-Trio auch nicht ansatzweise gelungen, ein eigenes Profil zu erarbeiten, geschweige denn zu transportieren.

Bell, Bialas und Neumann haben nun harte Arbeit vor sich: In Wuppertal stockt der Ausbau der U-3-Betreuung, die Schulden in Höhe von zwei Milliarden Euro müssen abgebaut werden, und die Infrastruktur in der Stadt braucht horrende Summen, um wieder wettbewerbsfähig zu sein. Gestern erklärten alle drei, dass sie sich der Verantwortung bewusst sind. In spätestens fünf Jahren werden sie sich daran messen lassen müssen.