Engagement Spenden für frühzeitige politische Erziehung
Die Bethe Stiftung verdoppelt gesammeltes Geld für die Wuppertaler Falken.
Elberfeld. 5000 Euro waren das Ziel der Spendensammlung von Bethe Stiftung und den Falken Wuppertal, das nach nur drei Monaten erreicht wurde. Knapp über 10 000 Euro kommen durch die Verdopplung der Bethe-Stiftung der politischen Bildungsarbeit für Demokratie und Zivilgesellschaft der Falken zu Gute. „Ein großer Erfolg“, freut sich Falken-Vorstand Jürgen Regneri. Seit dem Start der Aktion am 15. Mai hätten dutzende Einzelspender zwischen 10 und 500 Euro aufgewendet. Die Spendendose sei auf Festen herumgegangen. „Dass wir so schnell die 5000 Euro knacken, hätten wir nicht gedacht“, betont auch die Falken-Vorsitzende Katrin Schouwer.
„Uns ist wichtig, dass gerade in dieser aufgeheizten gesellschaftlichen Stimmung, Projekte zur Stärkung der Demokratie gefördert werden können“, erläutert Wolfgang Arzt, Bildungsreferent der Stiftung. Diese sei häufig — neben Förderungen durch die öffentliche Hand — nur möglich durch Privatpersonen, und in diesem Fall der Bethe Stiftung.
„Wir möchten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, Demokratie praktisch zu erleben“, fasst Regneri den pädagogischen Ansatz der Falken zusammen. „Hierzu möchten wir etwa auf Ferienfreizeiten gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen das Programm festlegen und später politische Information und Diskussion fördern.“ In den vergangenen Monaten habe man Podiumsdiskussionen zur Außenpolitik Donald Trumps und zum Polizeigesetz durchgeführt und plant für die Herbstmonate eine Reihe zum modernen Antisemitismus an der Uni.
Das Leuchtturmprojekt der Kooperationspartner stellt die Ausbildung zu sogenannten „Zivilcouragetrainern“ statt. „Hier lernen junge Erwachsene, meistens Studierende, wie man mit Jugendlichen politische Bildung zum Anfassen machen kann“, stellt Jan Sudhoff, Geschäftsführer von Arbeit und Leben Berg-Mark, das Kooperationsprojekt zwischen Arbeit und Leben, Falken und Uni vor. Die ausgebildeten Trainer werden auf Gruppen und Problemstellungen vorbereitet.
Von einem solchen praktischen Einsatz berichtet kann unter anderem Eva König, Studentin an der Uni und Vertretungskraft an einer Grundschule. „Im Laufe des Schuljahres bemerkten wir Tendenzen von Gruppenbildung und Ausschluss in einer dritten Klasse. Als die Kollegen sahen, dass ich mich mit dem Thema bereits auseinandergesetzt habe, bekam ich die Verantwortung für eine vierwöchige Projektarbeit mit der Gruppe.“
Die Zusammenarbeit ist für Schulen kostenfrei und wird gefördert.