Sperrung der B7: Einzelhändler warnen vor dramatischen Folgen
Jos Coenen und Jörg Heynkes fordern ein neues Verkehrsgutachten für die B7-Sperrung.
Herr Coenen, was richtet eine dreijährige Sperrung der B7 in Wuppertal an?
Jos Coenen: Die würde auf jeden Fall dazu führen, dass wir am Ende einen schönen Döppersberg haben — dafür aber keine funktionierende Innenstadt mehr. Für Dienstleister, Einzelhandel und auch die Handwerker ist die Erreichbarkeit der Innenstadt unverzichtbar.
Herr Heynkes, was geschieht mit der Gastronomie in Elberfeld?
Jörg Heynkes: Genau wissen wir das derzeit nicht, aber wir befürchten, dass es zu dramatischen Umsatzrückgängen kommen wird, weil wir davon ausgehen, dass die Planung der Stadt stimmt.
Das müssen Sie erklären.
Heynkes: Am 1. Oktober hatte die Stadtverwaltung während der Projektpräsentation im Ratssaal erklärt, dass die verkehrlichen Auswirkungen in Zusammenhang mit der Sperrung nur verkraftbar bleiben können, wenn nur noch die nach Elberfeld fahren, die zwingend nach Elberfeld müssen. Diese Aussage wird eintreffen, es werden nur noch die nach Elberfeld fahren die es müssen, weil sie dort arbeiten.
Und das wäre das berufliche Ende von vielen Händlern und Gastronomen?
Heynkes: Ja, für einen großen Teil der Hotels, Sportstudios, Händler, Gaststätten und viele andere, die in Elberfeld ihr Geld verdienen, kann das zur Überlebensfrage werden.
Deswegen haben sich also die IG 1 und der Einzelhandelsverband zu einer Aktionsgemeinschaft zusammengeschlossen, um das zu verhindern?
Heynkes: Es sind deutlich mehr: Die IG 1, die Dehoga, die IG Friedrich-Ebert-Straße, IG Friedrichstraße, IG Luisenstraße, der Einzelhandelsverband, die City-Arkaden, Rechtsanwälte und noch viele weitere Elberfelder.
Coenen: Stellen Sie sich vor, Sie verlieren zehn Prozent ihrer Kundenfrequenz in der Innenstadt. Das bedeutet auch zehn Prozent weniger Umsatz, und gerade für die kleinen Einzelhändler ist das gefährlich, da wird der eine oder andere Händler schließen müssen.
Aber Sie sind nicht gegen den Umbau des Döppersbergs?
Heynkes: Überhaupt nicht, wir befürworten den Umbau. Er sollte allerdings finanziell für die Stadt bezahlbar bleiben.
Die Stadt behauptet, ihr sei erst nach dem Ergebnis der Ausschreibungen im Sommer klar geworden, wie viel teurer der Döppersberg wird. Deswegen habe man auch erst zu diesem Zeitpunkt die Sperrung der B7 in Erwägung gezogen. Ist das für Sie plausibel?
Heynkes: Das kann gar nicht stimmen, weil der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Müller am 1. Oktober im Rat erklärt hat, dass die Verwaltung ihn bereits im Frühjahr gefragt habe, ob er sich eine Sperrung der B7 vorstellen könne.
Sie meinen, die Stadt spielt nicht mit offenen Karten?
Heynkes: Ja, das meine ich.
Das vollständige Interview lesen Sie am Donnerstag in der WZ Wuppertal.