WZ-Leser wollen den Umbau — aber ohne Sperrung der B 7
Am WZ-Mobil wurde viel Kritik an den Plänen der Stadt geäußert.
Wuppertal. Die Umgestaltung des Döppersbergs spaltet die Bürger der Stadt. Die Bürgerinitiative Döpps 105 will die Kosten auf den Umbau auf 105 Millionen Euro begrenzen und hat mit Heinz Schmersal prominente Unterstützung erhalten (die WZ berichtete). Außerdem sorgt die geplante Vollsperrung der B 7 für bis zu drei Jahre weiter für Diskussionen — und Protest von vielen Einzelhändlern. Auch am WZ-Mobil wurde der Döppersberg-Umbau heiß diskutiert.
Christoph Klünder Michael Dlugosch aus Wuppertal-Katernberg mutmaßt ironisch, dass die Wandertruppe von Stuttgart 21 über den Berliner Flughafen weiter nach Wuppertal gezogen ist: „Wenn ich so mit dem Geld der Firma wie die Stadt mit dem der Bürger umgehen würde, hätte man mich ganz sicher entlassen. Die Planung insgesamt ist einfach nicht professionell und wir Bürger finden uns vor vollendeten Tatsachen wieder.“
„Der Döppersberg soll das neue Tor zur Stadt sein - das würde ein gutes Bild abgeben. Aber deshalb an der gesamten Infrastruktur zu sparen, kann nicht sein“, meint Hubert Podolski, der täglich von Krefeld nach Wuppertal pendelt. „Bei Regen ist der neue Übergang zum Bahnhof auch unzweckmäßig, denn er soll kein Glasdach haben - da war der Tunnel die trockenere Lösung.“
„Ich finde den Umbau eine gute Sache. Statt froh darüber zu sein, dass sich etwas am Bild der Stadt tut, wird immer nur gemeckert - so sind die Wuppertaler. In anderen Städten wie Essen, Düsseldorf oder Köln ist schon längst umgebaut worden und die haben auch wenig Geld“, steht HansGünter Birkenholz aus Vohwinkel dem Projekt positiv gegenüber.
„Mich nervt der Umbau. Zum einen, weil die Stadt kein Geld hat und zum anderen, weil sie wieder eine neue Sache anfängt, bevor sie eine andere zu Ende gebracht hat“, findet Kevin Wagner aus Vohwinkel. Auch die Sperrung der B 7 hält er für unnötig: „Da muss man sich immer neu orientieren und sucht nach Haltestellen oder den richtigen Zugängen.“
Joachim Heimhold aus Sonnborn geht schon härter mit den Politikern ins Gericht: „Die sollen die Mehrkosten selber zahlen. Außerdem hat man uns Bürgern versprochen, dass die B 7 offen bleibt. Man hätte eben Planer beschäftigen sollen, die Ahnung haben“, sagt Heimhold.
„Was die Stadt fabriziert, finde ich total schlecht. Wir haben gravierendere Probleme, wie etwa Schulen, Obdachlosenzahlen oder Straßen, für die die entstehenden Kosten benötigt werden. Natürlich wird die Stadt dadurch attraktiver, aber für welchen Preis“, sagt Angela Baumann.
Christoph Klünder ist ein großer Befürworter des Umbaus — allerdings kritisiert er die Planung selbst: „Ich bin Reisebusfahrer und sehe viele andere Städte. Wenn Fremde nach Wuppertal kommen, ist der erste Eindruck hässlicher als in allen anderen Städten.“ Als Berufsfahrer hält er die Sperrung der B 7 für eine Katastrophe. „Außerdem ist es schlichtweg dumm, dass am Döppersberg keine Haltestelle für Reisebusse eingeplant ist. Wer nach Wuppertal kommt, will ja nach Elberfeld und nicht nach Oberbarmen“, sagt er.
Hans-Gerd Tosin freut sich vor allem über die neuen Bushaltestellen: „Die Situation hier am Busbahnhof ist wirklich gefährlich. Wenn die Kinder in Zweierreihen an der Straße stehen, wird es viel zu eng. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier jemand angefahren wird.“