Stadt: Es gibt keine Weichmacher in Kitas
Sozialdezernent Stefan Kühn reagiert auf eine BUND-Studie und gibt Entwarnung für die Wuppertaler Kindertagesstätten. Schon bei Ausschreibungen werde auf schadstofffreie Produkte geachtet.
Wuppertal. Die städtischen Kindertageseinrichtungen verwenden keine Einrichtungsgegenstände aus Plastik oder Weich-PVC. Stattdessen werde Wert auf eine qualitativ wertvolle Ausstattung mit Echtholz gelegt. Diese Information ging als Reaktion auf eine Untersuchung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) jetzt an alle Leitungskräfte in den Wuppertaler Kindertagesstätten Kitas.
Grund für die Mitteilung waren besorgniserregende Funde von Weichmachern. Die BUND-Analysen unter bundesweit etwa 60 Kitas ergaben eine überdurchschnittlich hohe Belastung mit hormonellen Schadstoffen. Im Hausstaub der Einrichtungen wurden Weichmacher nachgewiesen, die für Kleinkinder besonders gefährlich sind. Die Schadstoffe befinden sich zum Beispiel in Bodenbelägen, Vinyltapeten, oder Spielzeug aus Weichkunststoff.
„Wir nehmen das Thema sehr ernst“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn auf Nachfrage der WZ. Der Stadtbetrieb beziehe seine Ausstattung allein bei namenhaften, meist zertifizierten Anbietern für Kindergartenausstattung, stellt der Sozialdezernent klar. Bereits bei den Ausschreibungen würden ausschließlich schadstofffreie Produkte verlangt.
Aus aktuellem Anlass habe die Stadt die Inhaltsstoffe erneut bei den Vertragspartnern hinterfragt. Die ersten Bestätigungen, dass es keine Probleme mit Weichmachern gibt, lägen bereits vor, erklärte Kühn weiter.
Weitere Städte in NRW, wie etwa Duisburg, hatten nach der Veröffentlichung der BUND-Ergebnisse ebenfalls mitgeteilt, dass in ihren Kindertagesstätten keine Weichmacher zu finden seien.
Unterdessen hatten auch Teile der Wuppertaler Politik auf die Studie des BUND reagiert. Der Wuppertaler Landtagsabgeordnete und jugendpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Marcel Hafke, erklärte: „Wo Kinder spielen und lernen, da sind Giftstoffe nicht zu tolerieren. Wenn eine Studie aufzeigt, dass gefährliche Gifte in den Kitas überdurchschnittlich häufig vorkommen, dann besteht hier dringend Handlungsbedarf.“