3000 Eier schweben in der Beyenburger Kirche

Seit 15 Jahren hängt in der Kirche eine Eierkrone, die von vielen Besuchern bewundert wird.

Beyenburg. Jetzt hängt sie wieder, die Eierkrone in der Beyenburger Kirche St. Maria Magdalena. Über 3000 weiße und braune Eier zieren das Eisengestell. Palmsonntag wurden die Eier vorsichtig um das Gestell gewunden. Jetzt ziert es bis Pfingsten das Gotteshaus aus dem 15. Jahrhundert — und zieht viele Besucher an.

Kreuzherrenbruder Dirk Wasserfuhr hat den Brauch, die Eierkrone aufzuhängen, vor 15 Jahren nach Beyenburg gebracht. Angefangen hat man damals mit 500 Eiern. Es sind natürlich keine hartgekochten Exemplare, sondern ausgeblasene Eier. Entsprechend empfindlich sind sie auch. „Immer mal gehen Eier zu Bruch“, sagt Bruder Dirk, „das hat unser Team aber schnell repariert“. Jedes der Eier wiegt kaum drei Gramm, schwer ist die Eierkrone, die 15 Meter vom Dach der Kirche in das Kirchenschiff ragt, nicht. Die Haltekonstruktion wiegt da mehr. Doch niemand muss Angst haben, unter die Eierkrone zu treten. Sie wird von einem starken Stahlseil, das auch den Adventskranz trägt, gehalten.

Eine Eierkrone gibt es auch im Bonner Stadtteil Küdinghoven. Sie besteht aus 25.000 Eiern. Die Krone wird dann allerdings erst im Mai von den Junggesellen eines Dorfes aufgehängt und nicht schon zu Ostern, wie in Beyenburg.

Ursprünglich ist es eher ein heidnischer Fruchtbarkeitsbrauch. In Beyenburg will man die Eierkrone nicht mehr missen. Am Himmelfahrtstag, wenn die traditionelle Prozession durch den Ort zieht, ist die Pfarrkirche zum Schlusssegen brechend voll — nicht zuletzt wegen der Eierkrone. Nach Pfingsten werden die 3000 Eier sorgsam in Kartons verstaut und warten bis Ostern 2012, wenn die Eierkrone dann wieder bestückt wird.