Wer die Geschichte der Schule kennt, kann das bei den Älteren auch deshalb gut verstehen, weil die Gründung der 5. Gesamtschule Wuppertals in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einem bitterbösen Streit zwischen CDU und SPD geführt hat. Es ging um nicht mehr und nicht weniger als — Ideologie. In konservativen Kreisen galt die Gesamtschule grundsätzlich als Teufelswerk, in der politischen Linken war und ist sie der Inbegriff von Chancengleichheit.

Nun ist die Schule nicht dafür ausgezeichnet worden, dass sie die Gründungsphase überstanden hat. Die Robert-Bosch-Stiftung würdigte das pädagogische Konzept, durch das, frei nach Hannelore Kraft, offenbar wirklich kein Kind zurückgelassen wird. Die Stiftung würdigte das Miteinander zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Und sie würdigte, dass sehr viele der Kinder aus schwierigen Verhältnissen kommen.

Das alles geschieht heute unter der Leitung von Bettina Kubanek-Meis. Sie nahm den Preis erfreut, aber auch gelassen hin. „Natürlich hängt die Messlatte jetzt höher. Aber der Preis setzt uns nicht unter Druck“, sagt sie.

Die Gesamtschule ist jetzt ein Star. Auch die CDU hat Frieden geschlossen. Sie hält regelmäßig ihre Parteitage in dem imposanten Gebäude an der Wupper ab. ll