Berliner Platz: Bürger diskutieren über Neugestaltung

Auf dem Berliner Platz lud die Stadt am Freitag zu einem Platzfest ein.

Berliner Platz: Bürger diskutieren über Neugestaltung
Foto: Anna Schwartz

Oberbarmen. Das Platzfest auf dem Berliner Platz sorgte für ein kurzweiliges Programm. Mit Hüpfburg und Spielmobil hatten die Organisatoren - die Stadt Wuppertal, der CVJM Oberbarmen und das Essener Planungsbüro DTP - an Kinder und Jugendliche gedacht. An die Erwachsenen richtete sich das Angebot, bei der Neuplanung rund um den Platz mitzureden.

Darum hatten Klaus Tenhofen und seine Kollegen von DTP ihren Stand mitten auf dem Platz aufgebaut. Bei Veranstaltungen in der Alten Färberei und in der Immanuelskirche hatten Bürger bereits Vorschläge zur Verschönerung des Umfelds formuliert. Am Fest-Stand konnten sie ihre Ideen an Pinnwänden anbringen - unter den Rubriken „Was fehlt noch?“, „Was sollte beachtet werden?“, „Das finde ich gut!“

Direkt ins Gespräch kamen Tenhofen und Bürger bei zwei Rundgängen. Zu den Stationen gehörten das Schöneberger Ufer, die Berliner Straße und der Bahnhofsplatz. „Wir sind gerade mitten im Planungsprozess“, sagte Tenhofen. Bis Ende September werde die Planung jedoch stehen.

Bereits geklärt ist die Finanzierung der Umfeldgestaltung. Als Teil des Projekts Soziale Stadt, erklärte Sozialdezernent Stefan Kühn. „Das wird auch im nächsten Haushaltsplan stehen. Die Umgestaltung werde voraussichtlich drei Millionen Euro kosten. Landesmittel, führte Kühn aus, könnten bis zu 80 Prozent des Projekts finanzieren. Der Eigenanteil der Stadt betrage also lediglich 600 000 Euro.

Beim ersten Rundgang schlossen sich Tenhofen 15 Bürger an. Stellen, an denen ihnen eine Veränderung wichtig war, wurden von einem DTP-Mitarbeiter mit Sprühkreide farbig markiert. Dafür gab es am Schöneberger Ufer mit seinem tristen Hinterhofcharme auf jeden Fall Gelegenheit. „Wir etablieren hier eine Promenade“, sagte Tenhofen. Mit Sitzplätzen und einer kleinen Anlage für Skater. Für einen freien Blick auf die Wupper sei es allerdings nötig, die Bäume entlang des Ufers zu fällen.

Das sei schade, meinten gleich mehrere Zuhörer. „Wenn Sie sagen, diese Bäume sollen erhalten bleiben, können Sie das an unserem Stand aufschreiben“, entgegnete Tenhofen. Die Teilnehmer am Rundgang dachten den Promenaden-Plan weiter. „Die Röhren können Sie nicht wegnehmen?“, fragte einer mit Blick auf die Fernwärmeleitungen. Tenhofen schüttelte den Kopf. Die Promenade werde aber so hoch angelegt, dass der Blick über die über die Röhren hinweggehe. Mehrere sprachen vom Schöneberger Ufer als einem „Angstraum“, wohin man sich in der Dunkelheit nicht traue. Er bezweifelte, ob eine neue Ufer-Beleuchtung daran etwas ändern könne.

Weiter ging es zur Alten Färberei und zur Berliner Straße. Hier wurde über das Thema Parkplätze diskutiert. Dass man hier Parkmöglichkeiten einschränke, meinte Aydin Orhun, könne man den Anwohnern kaum vermitteln. „Ich sag mal so: das Brett ist sehr dick.“ Mit dem Rundgang selbst war Orhun zufrieden. „Eine sehr informative Veranstaltung. Es gab genug Zeit, Fragen zu stellen. Ich find es auch gut, dass das mit einem Fest kombiniert wird.“