Die größte bergische Solar-Anlage steht in Nächstebreck

Seit Freitag ist das 500.000 Euro teure System auf dem Dach der Firma Toplog in Betrieb - mit 5000 Quadratmetern Fläche.

Nächstebreck. Die Nutzung regenerativer Energien soll dazu beitragen, das Ausmaß der Erd-Erwärmung in den Griff zu bekommen. Paradox dabei: Ausgerechnet die zunehmende Erwärmung sorgt dafür, dass Solaranlagen selbst bei Wuppertaler Wetterbedingungen immer effektiver werden. Und das gilt auch für die größte Solaranlage im Bergischen Land: Sie steht auf dem Dach der Firma Toplog im Industriegebiet Nächstebreck - und wurde am Freitag eingeweiht.

500 000 Euro hat Firmenchef Hans-Wilhelm Peters in die Anlage investiert. "Bei einer solchen Investition ist natürlich immer auch ein Stück Idealismus dabei. Trotzdem rechnet sich die Anlage durch die staatliche Förderung in ein paar Jahren auch", sagt Peters.

Etwa 13 Jahre wird es dauern, bis sich die Solaranlage amortisiert hat. Andreas Bein ist noch optimistischer. Er arbeitet bei der Firma Söhn, die die Solaranlage installiert hat. "Die Prognosen stützen sich auf die Wetterdaten der letzten 20 Jahre. Durch die Klimaerwärmung wird sich die Anlage wahrscheinlich schon früher rechnen", prognostiziert er.

Auf einer Fläche von 5000 Quadratmetern werden jährlich fast 100.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Das ist 65 Prozent mehr, als die Firma Toplog selbst verbraucht. Theoretisch könnten die Solarmodule zusätzlich noch 15 Haushalte versorgen.

Allerdings nur theoretisch, denn in der Realität wird der erzeugte Strom gar nicht vor Ort genutzt. Wie bei Solaranlagen üblich wird der Strom in das Netz eines Anbieters eingespeist. In diesem Fall sind das die Wuppertaler Stadtwerke, die dadurch weniger nicht-regenerative Energie ankaufen müssen.
Die Stadtwerke zahlen Toplog, bedingt durch die staatliche Förderung, einen hohen Preis für die regenerativ gewonnene Energie.

Erst wenn die Förderungsperiode in 20 Jahren ausläuft, wird der Strom direkt durch die Firma Toplog genutzt werden. Hans-Wilhelm Peters sieht sich durch das Umweltengagement seiner Firma auch als Vorreiter. "Ich hoffe, dass andere Firmen nachziehen", so Peters. Den Titel der größten Solaranlage des Bergischen Landes würde er in diesem Fall eines Tages sehr gerne wieder abgeben.