Kothener Busch: Biker flitzen und springen bald zur Probe

Mountainbike-Fahrer präparieren derzeit die Strecke im Kothener Wald. Kurven sollen das Tempo mindern.

Kothen. Noch soll Flatterband voreilige Mountainbiker von einer Abfahrt durch den Kothener Wald abhalten. „Spätestens im September wollen wir mit unserer Strecke aber fertig sein“, erklärt Thomas Sgroi. Ganz legal wird es dann vom Buschland abwärts in Richtung der Kleingärten gehen — vorerst zur Probe. Wenn alles glatt läuft, wird die Downhillpiste, auf der jahrelang „wild“ gefahren wurde, ab 2012 dann zur Dauereinrichtung.

„Bis dahin wird kräftig geschaufelt“, sagt Sgroi. Mehrmals wöchentlich sind er und seine Mitstreiter vom Remscheider Verein Adler Lüttringhausen in ihrer Freizeit am Kothen unterwegs, um die ehemalige Streit-Strecke auf Vordermann zu bringen. Dass sich etwas tun muss, war auch die Vorgabe der Bezirksvertretung (BV), die im vergangenen Jahr grünes Licht für den Probebetrieb gab.

Denn die Mountainbiker haben nicht auch Kritiker. Anwohner, aber auch Mitglieder des Bürgervereins und Bezirksvertreter hatten vorab unter anderem die Befürchtung geäußert, dass die Biker Spaziergängern in die Quere kommen könnten.

Damit das nicht passiert, sorgen Sgroi & Co. jetzt dafür, dass gerade an den Kreuzungen nicht mehr gerast wird. S-Kurven sollen die Biker zum Abbremsen bringen. Im unteren Teil werden zudem Waschbretter aus Holz ausgelegt, damit das Tempo sinkt. Die Helfer testen bereits die Strecke. „Einige sagen schon, dass es zu langsam wird“, sagt Sgroi. Doch die Schikanen werden bleiben, der 32-Jährige weiß, die Biker sind erst einmal nur geduldet.

Allerdings ist die Hoffnung der Befürworter, dass mit der Einrichtung der offiziellen Strecke die Biker nicht mehr auf die illegalen Pfade ausweichen. Außerdem, betont Barmens Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke, gewinne Wuppertal so eine neue, attraktive Freizeitmöglichkeit. „Und ganz wichtig: Die Strecke ist legalisiert.“ In der Bezirksvertretung hatte Lücke angekündigt, wer Probleme mit der Downhill-Piste habe, solle sich bei den Bezirksvertretern melden. „Bislang haben wir aber noch nichts gehört.“

Allerdings ist die Strecke ja noch nicht offiziell freigegeben. Nur ein paar Unverbesserliche, räumt Sgroi ein, nutzen sie verbotenerweise. „Da kann ich wenig machen.“ Demnächst sollen neue Schilder darauf hinweisen, dass die Piste immer noch Baustelle und gesperrt ist. Richtig Betrieb dürfte dann spätestens ab September herrschen. „Ich würde mir wünschen, dass es auch nach der Probezeit weiter geht und bin ganz zuversichtlich“, sagt Lücke.

Eher skeptisch bleibt Klaus Schulten, Vorsitzender des Bürgervereins Kothener Freunde. „Wir haben nichts gegen Sport, aber wir müssen jetzt abwarten.“ Nicht nur der Betrieb auf der Strecke, sondern auch die An- und Abreise der Mountainbiker sei zu beobachten. Er kritisiert die wahrscheinlich nur kurze Probephase von September bis Ende Dezember. „Die meisten Biker würden doch im Sommer fahren. Die Zeit wäre für eine Einschätzung wichtig gewesen.“