Wuppertal Modellbauer schaffen Miniatur-Welten
Der Verein der WSW feiert 25-jähriges Bestehen und lädt Besucher ein, sich die Anlagen anzusehen.
Barmen. In mühevoller Kleinarbeit haben sie die Welt im Miniaturmaßstab nachgebaut. Ein kleines Wäldchen, ein Abschleppwagen, der über die Straße rollt, und darüber spannt sich die eindrucksvolle Eisenbahnbrücke. Die Mitglieder des Eisenbahnclubs der Wuppertaler Stadtwerke sind stolz auf ihr Werk. Durch blühende Landschaften lassen sie während der Modelleisenbahntage am 5. (10 bis 18 Uhr) und 6. November (10 bis 17 Uhr) ihre Züge rollen.
Die Wagen im Maßstab 1:87 oder 1:22,5 schnurren dann über die Gleise und erreichen fahrplangerecht ihren Zielbahnhof. „49 mal fünf Meter groß ist eine unserer Anlagen“, verspricht Horst Dieter Preuß. Er ist eines von rund 60 Mitgliedern, die sich wöchentlich im Heizkraftwerk in der Nähe des Alten Marktes treffen. Dort werkeln sie allerdings nur an einzelnen Modulen, die bei Ausstellungen in die Gesamtanlage eingepasst werden.
Der größte Teil der Anlage ist im Keller der WSW-Zentrale an der Schützenstraße sicher eingelagert. Daran gibt es immer etwas zu tun. Die Mitglieder reparieren und kleben an den möglichst maßstabgerechten Häuschen, Bahnhöfen, Bergen und Tälern. Sie installieren neue Bausätze und verändern die Landschaft. „Hans Friedrich ist schon 80 Jahre alt und baut die tollsten Sachen mit Lego-Steinen“, berichtet Horst Dieter Preuß. Gleichzeitig schaut er mit viel Respekt auf den nach wie vor begeisterten Rolf Winkelströter (85).
Die Unterscheidung zwischen den Spurbreiten H0 und 2m sehen die Modell-Eisenbahner als verschiedene Abteilungen im selben Verein. „So, als ob ein Club eine Handball- und eine Fußball-Abteilung hat“, erklärt der zweite Vorsitzende Michael Schmitz. Der hat unter seinen 60 Mitgliedern in beiden Abteilungen jeweils etwa sieben begeisterte Bastler, die mit Herz, Liebe und viel handwerklichem Geschick die kleinen technischen Wunderwerke hegen und pflegen.
Angefangen hatte es vor 25 Jahren, als sich eine Hand voll gleichgesinnter Modelleisenbahner zusammen tat. Sie stellten ihre privaten Anlagen gemeinsam in der alten Werks-kantine an der Schützenstraße auf und schickten dort ihre Züge auf die Kurzreise. „Die Ehefrauen waren bestimmt froh, weil zu Hause endlich mehr Platz war“, sagt Michael Schmitz.
Wobei die Damen bei den Ausstellungen engagiert mithelfen. „Sie sorgen immer mit Begeisterung für das leibliche Wohl unserer Gäste.“ Der gemeinsame Arbeitgeber WSW hilft ebenfalls. „Da erhalten wir größtmögliche Unterstützung“, lobt der Vorsitzende Michael Urbach.
Obwohl die beiden Tage am 5. und 6. November an der Schützenstraße das Haupt-Ereignis im Clubleben sind, gehen die WSW-Eisenbahner auch auf „Tournee“. „Wenn wir unsere Anlage beispielsweise in Dortmund aufbauen, dann sind wir mit zwei Siebeneinhalb-Tonnern unterwegs und brauchen mit zehn Mann gut anderthalb Tage, bis alles steht“, berichtet Preuß.
Neben den Modellbahnanlagen mit den verschiedenen Spurweiten, Lok-Doktor und Lego-Minikirmes bietet der Eisenbahnclub den Besuchern auch eine Dampflokbahn. Auf der dürfen Kinder und Erwachsene nicht nur sitzen, sondern auch mitfahren.