Schmuckstück im Nordpark soll im Herbst endlich öffnen
Marcel Thomas investiert viel zeit und Geld in die Turmterrassen — trotzdem dauert es länger als erwartet.
Wichlinghausen. Mit keiner anderen Gebäudesanierung sind im Wuppertaler Norden so viele Erwartungen und Hoffnungen verbunden wie mit der Instandsetzung der Turmterrassen im Nordpark. Wenn alles gut läuft, soll es zum Herbst hin dort die erste Tasse Kaffee geben, spätestens aber im Frühjahr 2015. Und das nach einem großen Wurf: „Im Grunde genommen ist das hier keine Sanierung mehr, sondern ein Wiederaufbau“, sagt Gastronom Marcel Thomas. Seit gut vier Jahren investiert der 45 Jahre alte Familienvater viel Geld, Herzblut und Sachverstand in das Traditionslokal und Denkmal aus dem 19. Jahrhundert.
Wer im Nordpark unterwegs ist und einen Blick auf die Baustelle wirft, glaubt es mit einem sehr großen Maulwurf zu tun zu haben: Alleine schon die Erdarbeiten haben es in sich. Wenn alles fertig ist, wird das Haus umlaufend von Terrassen und Aussichtspunkten umgeben sein — und als Gast der Sonne folgen und die imposante Aussicht genießen können. Sie wird auf der gut 14 Meter langen Frontterrasse bis zum Toelleturm reichen. Auch eine überdachte Abendterrasse ist geplant, mit Blick auf den Sonnenuntergang.
Verharrt man einen Moment lang draußen, bevor es zum Innenausbau geht, verlängert sich die Liste der geplanten Highlights im Handumdrehen: Ein Biergarten steht ebenso darauf wie die Beleuchtung markanter Parkbäume. Die Scheune als Nebengebäude wird zum Veranstaltungsraum umgebaut und der Sendemast dahinter auf Dauer verschwinden. Die Zukunft gehört dort stattdessen einem verglasten Wintergarten mit Blick auf das Wildgehege, im dritten Bauabschnitt, wenn die Turmterrassen selbst wieder hergerichtet sind.
Zurück also ins Hauptgebäude: „Das Haus hat viele Ecken und Kanten“, sagt Thomas mit Blick auf die sieben unterschiedlichen Dächer, die alle neu gedeckt und ihrer Neigung zum Teil neu angepasst wurden, und das auch auf Grundlage historischer Fotos. Was für die Dächer gilt, zieht sich wie ein roter Faden durch den Innenausbau: Mit Liebe zum Detail wird Altes wieder freigelegt und da ersetzt, wo es notwendig ist. Alleine der Lehmputz an Decken und Wänden umfasst eine Fläche von gut 3000 Quadratmetern.
Im Erdgeschoss wird es auf dem Weg in die Gaststube einen offenen Blick in die Küche geben. Und auch das ist Thomas auf den alten neuen Turmterrassen nach der Investition im siebenstelligen Bereich wichtig: „Das hier wird kein Chateau, sondern ein Wirtshaus bleiben, das alle Wuppertaler anspricht.“ So sei der Umbau auch ein Bekenntnis zum Standort Barmen. „Und gerade Wichlinghausen hat mehr Aufmerksamkeit verdient.“