WZ-Mobil am Berliner Platz: „Ein Umbau alleine reicht nicht“
Ist der Berliner Platz bald kein Brennpunkt mehr? Bei der WZ-Umfrage zur Umgestaltung gab es Lob und Kritik.
Oberbarmen. Manfred Riffel ist Oberbarmer aus Überzeugung. „Hier wohnt man mitten im Leben“, sagt der 74-Jährige. „Wie man was verbessern kann, sieht man am Wupperfelder Markt. Der ist schön geworden. Auch am Berliner Platz muss was passieren.“
So findet Riffel bei der WZ-Umfrage zunächst ein Lob für das Vorhaben, den Stadtplatz offener und damit freundlicher zu gestalten. Neues Grün zu pflanzen und alte Bauten abzureißen, reiche alleine aber nicht, sagt der Wuppertaler. Es geht ihm auch um die 200.000 Euro, die so etwas kosten würde: „Ich glaube, dass man Geld in die Hand nehmen muss, um sich um die Leute zu kümmern, die auf dem Berliner Platz jeden Tag viel Zeit verbringen und ihr Bier trinken.“
Und das ist immer wieder zu hören: Viele Passanten haben „ein ungutes Gefühl“, sobald sie die Gruppen an den Unterständen, Stufen und am Kiosk sehen. Christine Granzeuer hat sich schon in einem Brief an Oberbürgermeister Peter Jung gewandt. „Hier ist es abends und nachts zu dunkel“, sagt die Wuppertalerin. Das lasse sich mit einer LED-Beleuchtung beheben. „Und ich finde, dass man erwachsenen Menschen ruhig mal sagen kann, dass man für Abfälle Mülleimer benutzt.“
Bei einem Regenschauer ist in einem der Unterstände das zu hören: „Warum kommen die Leute, die Angst vor uns haben, nicht hierher und reden mit uns?“, fragt ein Stammgast des Berliner Platzes, der seit 20 Jahren obdachlos ist.
Karin Schirp wohnt an der Sonnenstraße: „Grundsätzlich ist die Umgestaltung eine tolle Idee. Das Problem ist die Berliner Straße mit ihren Spieloasen. Welche Grünanlagen sollen denn beseitigt werden — die paar Bäume etwa? Streetworker sollten mit den Leuten reden und ihnen sagen, dass sie den Platz sauber halten sollen. Wo soll die neue Außengastronomie hin? Dafür müssten dann ja neue Gebäude entstehen. Und der Markt soll ja auf jeden Fall auch weiterhin am Berliner Platz stattfinden.“
Peter und Renate Matychowiak fahren häufig mit dem Zug ab Oberbarmen: „Wir sind jedes Mal erstaunt, dass hier so wenig Bänke sind. Ein Café würde dem Platz gut tun. Nur sollte es preiswert sein, damit sich die hier lebenden Menschen es sich auch erlauben können. Wie oft passiert es, dass der Zug einem vor der Nase wegfährt — da geht man gerne zwischendurch einmal einen Kaffee trinken.“
Herbert Hirtz wohnt in der Schwarzbach: „Man sollte den Busbahnhof an die Berliner Straße verlegen, so wie es früher war. Auf keinen Fall sollten die Bäume abgeholzt werden.“