„De Obrams“ feiern mit Mongkaat und Kottenbottern
Die Plattkaller-Gilde veranstaltete zum 22. Mal ihren Mundart-Abend.
Cronenberg. Die schwarze Kappe, das rote Halstuch und der sogenannte „Blaumann“ (blaue Leinenjacke) über den Schultern: Fertig ist die Kluft der Plattkaller-Gilde „De Obrams“, die nicht nur an das Aussehen der Schleifer-Arbeiter von vor über 300 Jahren erinnern, sondern auch deren Sprache pflegen und bewahren. Seit zig Jahren sprechen und singen die Obrams Cronenberger Platt.
Damit der Dialekt auch bei den Jüngeren nicht verloren geht, laden die derzeit 25 Mitglieder regelmäßig zum „Mongkaat-Owend“ (Mundartabend) ein. Am Samstag wurde der zum 22. Mal im Festsaal an der Holzschneiderstraße veranstaltet. Alle Plätze waren voll besetzt.
Es war ein Abend mit „Üöwerraschengksgästen“ (Überraschungsgästen), den die Obrams für die 199 erschienenen Besucher geplant hatten. So war dieses Mal Klaus Prietz von den Wuppertaler Originalen mit von der Partie. Mit seinem Akkordeon — von den Obrams auch liebevoll „Musikquetsche“ genannt — zauberte er fröhliche Melodien auf die Bühne, während die Plattkaller-Herren Bergische Heimatlieder zum Besten gaben.
Doch ein Großteil des dreistündigen Programms gehörte den Erzählern und Dichtern aus dem Publikum. So wurde auf selbst geschriebene Texte und Gedichte von den Cronenbergern gesetzt. „Von und für Cronenberger“, nannten das die Obrams , die mit ihrem Mundartabend ein Highlight für Kopf und Geist versprachen. Und das aus gutem Grund: Ob Fiktives, alte Erinnerungen, lyrische Nostalgie oder zeitgenössische Texte — die Vorträge kamen an.
So erntete Werena Picard Putsch mit „Skilaufen. Die letzten Versuche“ zahlreiche Lacher. Unterhaltsam auch „Handy. Die Moderne kritt se all“ (Handy. Die Moderne kriegt sie alle) oder „Tüörken. Aan derr Hangk biem Bestevader“ (Tour. An der Hand vom Opa). „Das ist wie ein Stück Heimat“, sagte Paul Wittstock. „Das ist meine Welt — so bin ich groß geworden“, fügte Sohn Torsten Wittstock hinzu. Neben Musik rundeten ein Rätsel mit Gewinnen, sowie deftige „Kottenbottern“ den Abend ab.