Kohlfurther Brücke: Der kleine „Grenzverkehr“ läuft wieder

Mit einem großen Fest ist die Kohlfurther Brücke eingeweiht worden – es gibt sogar eine stimmungsvolle Beleuchtung.

Kohlfurth. Nacht- und Nebel-Aktion - so steht es immer noch auf der Homepage der Bürgerinitiative Kohlfurther Brücke. Gemeint ist die Schließung wegen Einsturzgefahr im März 2005.

8400 Bürger stimmten damals per Unterschrift für die Aufhebung der Sperrung. Der längere und teurere Weg führte über die Sanierung und mündete am Samstag in ein Brückenfest zur Wiedereröffnung.

Seitdem das Wetter nicht mehr das ist, was es einmal war, darf man offenkundig auch nicht mehr auf den "wunderschönen Monat Mai" hoffen. So war der endlich wieder freie Wechselgang zwischen Wuppertal und Solingen die reinste Zitterpartie für alle, die aus purer Feierlaune heraus auf Wintergarderobe verzichtet hatten.

Unvermeidliches Ergebnis: Die Stimmung war dem Nullpunkt näher als dem Partyfieber. Dabei hätte die Bürgerinitiative für ihr bravouröses Bemühen, ihr Engagement und ihr Organisationstalent beim Fest wahrlich Schöneres verdient.

Immerhin funktioniert nun wieder die Völkerverständigung, können Wuppertaler und Solinger nach Herzenslust über die Wupper gehen, unterwegs womöglich einen Remscheider als Dritten im Städtedreiecksbund treffen und auch bequemer zwischen Café Hubraum und Strandcafé wechseln.

Letzterem hat das Inhaberehepaar Kantehm pünktlich zum Fest echte Beach-Qualitäten verliehen, indem es den Wiesengrund am Wupperufer in einen Sandstrand verwandelte und piekfeine Hollywood-Schaukeln aufstellte.

Im Haus waren die Kuchenberge gestapelt, sie wurden nur langsam abgetragen. Das Gros der Festgäste saß bei Würstchen und Bier unter dem riesigen Partyzeltdach, blickte von dort auf die schändliche Ruine des abgebrannten Fachwerkhauses und lauschte dem Chorgesang des "Quartettvereins Kohlfurther Brücke".

Den heißen Teil des Tages eröffnete zu vorgerückter Stunde die Band Peddy Pellmann, um dann Feuer frei zu geben für Böller, China-Kracher und Leuchtraketen. Abschlussszenario war die Illumination der Brücke, an der 26 Lichtelemente fortan einen spukigen Zauber schaffen werden. Auch diese Beleuchtung ist dem honorigen Einsatz der Bürgerinitiative zu verdanken.

Kurzum: Planung hervorragend, das Finish von der Regie am Himmel gründlich vermasselt.