Wiesenmahd: Biotop-Pflege, die Spaß macht

Mit der Sense und Helfern bekämpft der Nabu den Wildwuchs.

Foto: Stefan Fries

Cronenberg. Die drei Männer schultern Sensen, Rechen und Forken und verschwinden auf einem kaum sichtbaren Pfad im Wald. Dichte Ilex-Bestände nehmen sie auf. Es sind Reiner Leppert und Christian Limbach vom Nabu sowie Rüdiger Blaschke, der sich ihnen als Helfer angeschlossen hat. Ihr Ziel ist eine steile Wiese über dem Rheinbach in Cronenberg. Sie gehört zum Naturschutzgebiet Moorsbach-Rheinbach — und der Nabu kümmert sich darum, dass sie auch eine Wiese bleibt.

„Als wir 1989 angefangen haben, da war alles dicht mit Adlerfarn überwuchert“, sagt Reiner Leppert. „Da kommt dann nichts anderes hoch.“ Mittlerweile grünt und blüht es auf der rund 10 000 Quadratmeter großen Wiese.

Und mit den vielfältigen Pflanzen, darunter sogar Orchideen-Arten, kam auch so manches Getier. „Langflügelige Schwertschrecke, Wespenspinne, Grünspecht, Goldammer“, zählt Christian Limbach auf. Reh und Marder, Fuchs und Hase schauen vorbei, auch der Dachs lässt sich sehen. Schmecken ihm doch die alten Apfelsorten, die der Nabu auf einem Teil gepflanzt hat.

Wetzstein und Wasserflasche liegen am Waldrand, Limbach hat Kuchen für die Pause mitgebracht. Heuhaufen zeugen von vorangegangenen Aktivitäten. Die Männer fangen an. Der Nieselregen hat sich verzogen, die Sonne kommt heraus. „Biotoppflege soll Spaß machen“, sagt Limbach. „Jeder arbeitet nach seinen Möglichkeiten und macht Pause nach Bedarf.“ Wegen des nicht ganz optimalen Wetters blieb die Helferschar in diesem Jahr allerdings übersichtlich.

Rüdiger Blaschke kommt seit drei, vier Jahren mit zur Wiesenpflege. Im Sauerländischen Gebirgsverein hat er Nistkästen gepflegt, seinen Enkeln den Naturschutz nahe gebracht. „Hier war die Möglichkeit“, sagt er, „wieder was zu machen. Eine schöne Abwechslung.“

Die Wiese gehört der Stadt, der Nabu bekommt eine Förderung für seine Biotoppflege. Wer Spaß an Arbeit an frischer Luft, netten Gesprächen und interessanten Naturbeobachtungen hat, kann mitmachen. Den Nabu erreicht man unter Telefon 47 43 67. Der nächste Einsatz auf der Wiese ist für Samstag, 2. August, geplant.